Beruf Musiker schlecht für Gesundheit

Der Beruf des Musikers ist einer der fünf gesundheitsgefährdendsten Berufe. Ein Symposium zum Thema Musikergesundheit in Graz setzt auf Prävention, denn bereits in den Musikschulen sollte auf gesundes Musizieren geachtet werden.

Musik macht nicht generell krank - auf diese Aussage legt Silke Kruse-Weber, Professorin für Instrumental- und Gesangspädagogik an der Grazer Kunstuniversität, besonderen Wert. Doch gerade Berufsmusiker leiden oft an schweren gesundheitlichen Problemen.

Ständiger Schmerz bei Berufsmusikern

Viele müssen ihr Instrument frühzeitig an den Nagel hängen, so Kruse-Weber: „Viele Berufsmusiker sind nicht mehr in der Lage nach ihrer Berufszeit, ihr Instrument zu spielen. Das ist eine traurige Bilanz.“ Studien zufolge gehört der Musikerberuf zu den Top fünf der gesundheitsgefährdenden Berufe. 58 Prozent aller Orchestermusiker etwa leiden unter ständigen Schmerzen.

Bereits Studenten haben Probleme

Gesundheit bei Musikern ist aber keine Frage des Alters: „Es gibt eine Studie, dass 25 Prozent der Musikstudierenden, wenn sie in ihr Studium eintreten, bereits Beeinträchtigungen haben, die auf das Instrumentalspiel bezogen sind. 43 Prozent der Studierenden überhaupt haben gesundheitliche Probleme während ihres Studiums, also eine ganze Menge.“

Trompeter

APA/Alexis Béthune

Das Symposium findet am Freitag und Samstag im Mumuth in Graz statt

Leistungsdruck und Auftrittsangst

Häufig treten bei Berufsmusikern Gehörschäden auf, wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus - aber auch Schädigungen des Bewegungsapparates, etwa durch ständige einseitige Haltung oder fehlende Regenerationsphasen. Häufig sind auch psychische Erkrankungen: „Die Zukunftsperspektiven sind sowohl für Künstler als auch für Instrumentallehrer nicht sehr aussichtsreich zur Zeit, was unglaublich belastend ist für die Musiker. Dann gibt es noch die Auftrittsangst, natürlich der Leistungsdruck, die Perfektion, die Frustration, auch wenn die musikalische Entwicklung nicht so verläuft wie sie sich das wünschen.“

Symposium setzt Schwerpunkt auf Prävention

Ein großes Thema des Symposiums an der Kunstuniversität ist die Prävention: „Wir müssen einfach wissen, dass im Anfangsunterricht die Weichen gelegt werden.“ Bereits in den Musikschulen könne mehr Bewusstsein geschaffen werden, ist Silke Kruse-Weber überzeugt. Beispielsweise für Körper und Haltung, um Folgeschäden vorzubeugen.

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