Rückgang bei Bienensterben im Winter
Insgesamt wurden knapp 19.000 Bienenvölker in Österreich untersucht. Das Ergebnis: Die Wintersterblichkeit ist im Vergleich zum Winter 2011/2012 deutlich zurückgegangen. In der Steiermark von 24 auf knapp 17 Prozent. Karl Crailsheim, Professor für Zoologie und Bienenexperte an der Uni-Graz: „Vieles hat mit dem Wetter und dem Klima zu tun. Aber, wir haben im vorigen Jahr die hohen Verlustraten gehabt. Das heißt, die Imker haben sich sehr viele neue Völker herangezogen, und das sind junge und gesunde Völker.“ Diese seien widerstandsfähiger, so der Experte.
Varroa-Milbe Hauptgrund für Sterblichkeit
Ein Hauptgrund für die dennoch hohe Sterblichkeit von knapp 17 Prozent sei - neben der natürlichen Sterblichkeit - die Varroa-Milbe, so Craislheim: „Wenn jetzt zu einer solchen Schädigung durch die Varroa noch irgendetwas anderes dazukommt, eine Krankheit, eine Vireninfektion, eine bakterielle Infektion, dann ist sie anfälliger für diese Krankheit und das Volk bricht leichter zusammen“. Imker, die eine gute Varroa-Milben Behandlung durchführen, hätten im Winter die geringsten Verluste, so Crailsheim.
Einfluss von Beizmittel schwer feststellbar
Inwieweit Neonicotinoide, also Maisbeizmittel, die Wintersterblichkeit von Bienen direkt beeinflussen lasse sich nur sehr schwer sagen, so Crailsheim: „Festmachen kann man das nur zu einem ganz, ganz kleinen Prozentsatz. Neonicotinoide reduzieren das Immunsystem, und ein Volk, dessen Immunsystem geschwächt ist, geht wiederum im Winter mit größerer Wahrscheinlichkeit ein als ein solches, das nicht geschwächt ist“. Mit einer unmittelbaren Besserung der Wintersterblichkeit rechnet Karl Crailsheim jedoch nicht.