Ringen um Glashausprojekt in Blumau

Weiter gerungen wird um ein in Bad Blumau geplantes Glashaus-Projekt der Firma Frutura. Hauptstreitpunkt sind die Auswirkungen des Projekts auf das Thermalwasser und die Landwirte. Erst vor kurzem hat die erste Bauverhandlung stattgefunden.

Die Firma Frutura will das Glashaus bauen, die Therme Rogner und eine Bürgerinitiative aus Blumau wollen das verhindern - gestritten wird bereits seit fast einem Jahr - mehr dazu in Blumau: Mega-Glashaus sorgt für Aufregung (10.10.2012).

Finanzieller Schaden durch Verzug

Frutura plant, auf auf 27 Hektar unter Glas rund 60 Prozent des Jahresbedarfs an Tomaten, Gurken und Paprika für den Lebensmittelriesen Spar zu produzieren. Beheizt werden soll das Glashaus mit Thermalwasser, also jenem Wasser, von dem auch die Rogner Therme Blumau lebt. Die Entscheidung, ob probegebohrt werden darf, liegt nach Einsprüchen beim Landwirtschaftsministerium - mehr dazu in Landwirtschaftskammer gegen Frutura-Projekt (12.3.2013).

Das bedeute Einbußen, sagt Frutura-Geschäftsführer Manfred Hohensinner: „Wir sind im Zeitverzug und natürlich trifft uns das auch finanziell in einem Hunderttausendeuro-Bereich. Eine Lösung vom Ministerium erwarten wir noch Ende des Monats.“

Erste Bauverhandlung abgeschlossen

Unabhängig davon gab es bereits die erste Bauverhandlung. Gegenstand: Sechs der 27 Hektar. Dort soll Biogemüse gezogen werden, doch auch das stößt der Bürgerinitiative „Pro Bad Blumau“ sauer auf, sagt deren Sprecher Karl Semmler.

„Man will den Fuß in die Tür stellen mit einem Kleinprojekt, bei dem man vorgeben will, dass man es biologisch betreiben will, aber man will mit Gas heizen. Und trotzdem hat sich die Gemeidne vom Bauwerber unter Druck setzen lassen, um diese Bauverhandlung abzuhalten.“ Hohensinner kontert: „Wir haben beide Bereiche deshalb getrennt, weil wir zuerst den Biobereich umsetzen wollen und dann erst den konventionellen Bereich.“

Millionen an Euro bereits geflossen

Auch die Befürchtung von Semmler, Bauern aus der Region und Konsumenten würden draufzahlen, lässt Hohensinner nicht gelten: „Weil wir haben in der Steiermark keine einzige Produktion von färbigem Paprika dieser Art oder von Spezialtomaten - diese Produkte kann man nur in Glashäusern produzieren.“ Mehrere Millionen Euro habe man bereits in das Glashaus investiert, so Hohensinner. Aufgeben werde man das Projekt daher keinesfalls.

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