Interreligiöse Konferenz in Graz

Für das friedliche Zusammenleben zwischen den Religionen in Graz findet seit Mittwoch eine viertägige interreligiöse Konferenz statt. Diese soll zum Ausgangspunkt für weitere Initiativen werden. 150 Experten aus der ganzen Welt kommen zusammen.

In Graz leben nicht nur Menschen aus über hundert Nationen, sondern auch Anhänger sehr vieler anerkannter Religionsgemeinschaften. In einer viertägigen interreligiösen Konferenz diskutieren internationale Experten darüber, wie Religionen zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen können.

Synagoge Graz

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Vier Tage stehen in Graz für Religion

Graz: Tradition im Dialog der Religionen

Seit zehn Jahren ist Graz nun Stadt der Menschenrechte. Auch im Dialog der Religionen hat Graz eine lange Tradition, wie Claudia Unger vom Afro-Asiatischen Institut, welches die Konferenz ausrichtet, betont: „Da gab es neben vielen kleinen Dingen auch große Initiativen wie die Imame-Konferenz, die Ökumenische Versammlung und andere.“

Afro-Asiatisches Institut will gemeinsame Initiativen

Laut Unger wird man vielleicht über ein gewisses Nebeneinander statt Miteinander nie hinwegkommen, weil es einfach Unterschiede gibt. "Aber es geht darum, voneinander zu wissen und gemeinsame Initiativen zu setzten. Das reicht von Dingen, die ganz praktisch sind, wie Fragen des Schulunterrichts bis hin zu den Themen: Wie feiert man? Welche Missverständnisse gibt es vielleicht auch?“

Konferenz soll Weg in den Alltag finden

Für Driss Tabaalite aus Marokko ist es wichtig, dass die Diskussionen der Experten zu allem Menschen finden: „Das heißt, das sind gegenseitige Besuche in Moscheen, Kirchen, Synagogen und so weiter. Also dass wir uns nicht nur zu Vorträgen und Veranstaltungen treffen, wo wir bestimmte Themen wissenschaftlich debattieren, sondern dass wir wirklich so alltägliche Begegnungen miteinander erleben."

„Grazer Erklärung“ als Ausgangspunkt für Weiteres

Die Ergebnisse der viertägigen Konferenz sollen in die „Grazer Erklärung“ münden. Der Wertecodex aller Religionsgemeinschaften für ein friedvolles Zusammenleben soll exemplarisch stehen können, so Unger: „Wir wollen die Konferenz eigentlich nicht für sich abgekoppelt sehen, sondern als Ausgangspunkt für Initiativen, die in Zukunft gesetzt werden können. Und zwar nicht nur hier, sondern zum Beispiel über das Netzwerk der Städtepartnerschaften der Stadt Graz über Österreich hinausgehend.“