NGO weiter gegen Semmering-Basistunnel

Die Umweltorganisation „Alliance for Nature“ hält das UVP-Verfahren beim Semmering-Basistunnelbau für rechtswidrig, da radioaktive Minerale verschwiegen worden seien. Laut ÖBB waren diese bekannt, die Menge sei aber verschwindend gering.

Die Arbeiten für den Bau des Semmering-Basistunnels zwischen der Steiermark und Niederösterreich sind seit über einem Jahr im Gange. „Alliance for Nature“ bekämpft das Projekt jedoch weiterhin. Für die Umweltorganisation ist das Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) rechtswidrig. Das Vorkommen radioaktiver Erze sei verschwiegen worden, daher verlangt „Alliance for Nature“ eine Neuabwicklung sämtlicher Genehmigungsphasen. Die ÖBB entgegnete, dass radioaktive Minerale schon in der Planungsphase bekannt gewesen seien, allerdings in verschwindend geringer, natürlicher Menge festgestellt worden sind.

UVP für Umweltorganisation rechtswidrig

„Alliance for Nature“ kritisierte in mehreren Aussendungen, dass die Uranerz-Vorkommen weder in der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) noch in den Umweltverträglichkeitsgutachten (UVG) zum Tunnelprojekt erläutert wurden. Außerdem sei eine Beschreibung von Umweltbelastungen, die zum Beispiel im Wasser, in der Luft oder auch durch Strahlungen zu erwarten seien, Grundvoraussetzung für eine UVP.

Semmering Basis Tunnel

ÖBB

„Alliance for Nature“ will den Bau des Semmering-Basistunnels immer noch stoppen

Auch Bürgerinitiative gegen Projekt

Laut Generalsekretär Christian Schuhböck hat die Organisation beim Umweltministerium bereits den Antrag eingebracht, den Bescheid des steirischen Landeshauptmannes aufzuheben bzw. an die erste Instanz zurückzuweisen. Auch die Gloggnitzer Bürgerinitiative „Stopp dem Bahn-Tunnelwahn“ spricht sich gegen das Projekt aus.

ÖBB: Keine anormal hohen Uran-Werte

Die ÖBB betonte, dass in keiner der umfangreich untersuchten Proben anormal hohe Uran-Werte nachgewiesen worden seien. Diese lägen teilweise sogar unter der Bestimmungsgrenze, also im Bereich natürlicher Hintergrundwerte in Gesteinen und Böden. Über das wissenschaftliche Interesse hinaus habe kein Gehalt an radioaktiven Mineralien nachgewiesen werden können.

Erdbebengefahr von ÖBB ebenfalls geprüft

Zusätzlich erwähnte die ÖBB, dass auch das Thema Seismizität ausführlich behandelt worden sei. Gutachten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hinsichtlich Erdbebenbelastung der Region, speziell des Trassenverlaufs „Pfaffensattel“, dienten ihnen als Grundlage. Die Vorgaben seien entsprechend den Normen beziehungsweise des Eurocodes bei der technischen Planung umgesetzt worden.

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