Grazer CV-Verbindung als NS-Opfer entschädigt

Der Entschädigungsfond für NS-Opfer hat der Studentenverbindung Carolina in Graz eine Entschädigung von 1.500 US-Dollar zuerkannt. Die katholische Verbindung wurde mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten verboten, schon wenige Tage danach wurde das Barvermögen übernommen.

„Wir sind angenehm überrascht und sehr zufrieden. Nach so vielen Jahren haben wir nicht mehr damit gerechnet“, sagt Altherrenvorsitzender Markus Simmerstatter.

Jahrelanges Verfahren

Vor über zehn Jahren sei ein Notar damit beauftragt worden, den Antrag auf Entschädigung bei dem Fond einzubringen - jetzt wurde der katholischen steirischen Hochschulverbindung eine Wiedergutmachung für das in der NS-Zeit entwendete Barvermögen zuerkannt. Die Carolina ist aber nicht die einzige katholische Studentenverbindung, die als NS-Opfer entschädigt wurde - drei weitere steirische Verbindungen und der Altherrenlandesbund des steirischen CV wurden ebenfalls entschädigt, so Simmerstatter.

„Finanzielle Komponente nicht so wichtig“

Das der Carolina zugesprochene Geld - umgerechnet etwa 1.140 Euro - wird laut dem Altherrenvorsitzenden einer karitativen Organisation gespendet. "Die finanzielle Komponente ist uns nicht so wichtig wie die menschliche. Der materielle Schaden, den wir erlitten haben, ist eine Sache - viel schlimmer war aber das menschliche Leid, das unsere Bundesbrüder durch die Nationalsozialisten erfahren mussten“, erläutert Simmerstatter.

Die aktuelle Entschädigungszahlung betrifft nur das damals übernommene Barvermögen. Das enteignete Verbindungshaus der Carolinen wurde bereits 1948 wieder zurückerstattet und befindet sich heute im Besitz der Altherrenschaft der Verbindung.

Link: