Hitze: Zu wenig trinken kann tödlich enden

Bei der anhaltenden Hitze vergessen viele darauf, wie wichtig es ist, ausreichend zu trinken. Flüssigkeitsmangel verursacht nicht nur oft Darmverschlüsse, wegen der vermehrten Schweißproduktion kommt es auch vermehrt zu Furunkeln.

Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke machen dem menschlichen Organismus auf Dauer zu schaffen. Vor allem jene leiden darunter, die ohnehin geschwächt sind, entweder weil sie alt oder noch ganz klein sind. Betagte und Babys sind bei Hitzewellen besonders gefährdet. Denn ihr Organismus trocknet schnell aus.

Ältere Menschen haben geringes Durstgefühl

Das kann im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Zuständen, wie Darmverschlüssen führen. Alte Menschen vergessen oft zu trinken. Ihr Durstgefühl lässt nach und das kann bei Temperaturen von bis zu 38 Grad, wie an diesem Wochenende, fatale Auswirkungen haben, sagt der stellvertretende Leiter der Chirurgie am LKH Graz, Peter Kohek: „Da sich der Stuhl eindickt und es dann meistens zu Darmverschlüssen und Darmverstopfungen kommt“.

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APA/dpa/Armin Weigel

Bei Hitze sollen mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungesüßter Tee, zugeführt werden

Notoperation bei Darmverschluss

Gar nicht so selten ist der Zustand des Patienten so schlecht, dass Notoperationen durchgeführt werden müssen, sagt Kohek: „Leider sind diese auch nicht auszuschließen, wir versuchen das auch mit normalen Mitteln auszugleichen, indem wir versuchen, Flüssigkeiten über die Venen zuzuführen und dann auch über den Darmbereich. Aber es kommt auch zu Notoperationen“.

Kleinkinder haben wenig Körperwasser

Gefahrengruppe Nummer zwei seien Babys und Kleinkinder, erklärt der Mediziner. Diese hätten einen starken Wasserverlust und grundsätzlich wenig Körperwasser. Als Faustregel für die tägliche Mindest-Flüssigkeitszufuhr während Hitzeperioden gelten etwa eineinhalb Liter pro Tag. Der Körper schwitzt das aber beinahe zur Gänze wieder heraus. Verstärkte Schweißabsonderung ist übrigens auch der Grund für ein weiteres, jetzt häufig auftretendes Problem, nämlich Hautentzündungen im Genitalbereich, sagt Kohek: „Also wir sehen eigentlich auch diese Hautveränderungen, von Furunkeln, Karpunkeln, Abszessen im Genitalbereich. Das nimmt sehr stark zu bei heißen Außentemperaturen“. Die Entzündungen entstehen durch verstärktes Schwitzen. Verhindern könne man das durch verstärkte Hygiene und den Verzicht auf synthetische Unterwäsche.