Arbeitslosigkeit steigt weiter an

Auch im Juli sind die Arbeitslosenzahlen weiter in die Höhe geklettert: Österreichweit gibt es einen Anstieg von 12 Prozent im Jahresvergleich, in der Steiermark beträgt das Plus sogar 13,4 Prozent. Besonders betroffen sind einmal mehr die Langzeitarbeitslosen und die Älteren.

Im vergangenen Juli stieg die Zahl der Arbeitsuchenden in Österreich gegenüber Juli 2012 um zwölf Prozent auf 320.337 Personen: 256.494 sind arbeitslos gemeldet (plus 12,6 Prozent), 63.843 befinden sich in Schulung (plus zehn Prozent) - mehr dazu auch in Immer weniger offene Stellen (news.ORF.at).

„Paradoxe Situation“

Die Steiermark verzeichnet mit insgesamt 33.789 Arbeitslosen die zweithöchste Zahl nach dem Krisenjahr 2009 - und das, obwohl die Prognosen der Wirtschaftsexperten für das Jahr 2013 eigentlich dramatisch besser waren, als sich die Situation jetzt tatsächlich darstellt: „In den letzten Monaten haben uns Wirtschaftsforscher, Wirtschaftskammer, auch Industriellenvereinigung eigentlich keine schlechten Aussichten zurückgemeldet, die Arbeitsmarktdaten sprechen aber leider eine andere Sprache - die Arbeitslosigkeit steigt jetzt seit über 20 Monaten kontinuierlich an“, erklärt der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark, Karl-Heinz-Snobe.

Snobe spricht von einer paradoxen Situation: „Es wird überall gespart, es wird nicht zusätzlich eingestellt, nicht nachbesetzt, und das muss man auch mit einem psychologischen Aspekt erklären, weil wenn man in einzelne Betriebe hineinfragt, wie es ihnen geht, dann ist die Situation gar nicht so hoffnungslos - man geht davon aus, dass es in den nächsten Wochen und Monaten wieder besser wird.“

Auch mehr Arbeitslose im Tourismus

Besonders kritisch ist die Situation weiterhin in der Baubranche - mehr dazu auch in Triste Lage am Bau (news.ORF.at) -, aber auch in anderen Branchen steigt die Arbeitslosigkeit, so Snobe: „Wir haben die letzten zwei, drei Monate wirklich einen untypischen Anstieg im Produktionsbereich gesehen, und was mich dieses Monat besonders wundert, ist, dass auch der Tourismus mit über zehn Prozent Zunahme aufscheint. Wenn man aus dem Fenster sieht, dann sieht man einen wunderbaren Sommer, und das ist tatsächlich zu hinterfragen, was da los ist.“

Spitze noch längst nicht erreicht

Zudem dürfte die Spitze noch längst nicht erreicht sein, denn Großpleiten wie dayli oder Alpine sind in der Juli-Statistik noch nicht eingerechnet: „Wir können absolut keine Entwarnung für die nächsten Monate geben, neben den Betroffenen aus den Großpleiten kommen auch die ersten Zulieferbetriebe massiv unter Druck, wir haben auch hier die Konkurse im Baubereich, wir müssen also mit einer deutlichen Zunahme auch im Spätsommer und im Herbst rechnen“, so Snobe.

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