Tiere leiden zunehmend unter der Hitze

Die lang anhaltende Hitze setzt nicht nur der Landwirtschaft immer mehr zu - auch die Tierwelt leidet zunehmend darunter, weil immer mehr Gewässer austrocknen. Die Tiere verenden oft qualvoll an den Folgen.

Wenn Gewässer vertrocknen, verlieren viele Tiere ihren Lebensraum. Zum Problem wird es besonders für Fische, wenn sie keine Rückzugsmöglichkeiten wie Tümpel oder Unterstände mehr haben.

„Viele Fische zum Tode verurteilt“

„Davon betroffen sind natürlich die kleinen Gewässer, die zum Teil zur Gänze austrocknen, und wenn dann dort nicht irgendwelche Tiefenstellen sind oder Unterstände, dann sind die Fische zum Tode verurteilt, wenn man so dramatisch sagen darf“, erklärt Friedrich Ebensperger, Obmann des steirischen Fischereiverbandes.

Besonders trocken sei es vor allem im Süden von Graz und in der Südoststeiermark. Aber nicht nur die Trockenheit, auch zu hohe Wassertemperaturen können schlimme Folgen für manche Fischarten haben: „Insbesondere die Fische, die in den alpinen Gewässern leben, die sind natürlich nicht an die hohen Temperaturen gewöhnt. Das trifft vor allem die forellenartigen Fische, aber auch die Eschen . die überleben eigentlich nur bis zu einer Temperatur von 25 Grad“, sagt Ebensperger.

Wasserlacken trocknen aus

Auch Wasserlacken, die sich bisher im Waldschatten lange halten konnten, trocknen zunehmend aus - dadurch sterben Kaulquappen, die Frösche in den seichten Gewässern abgelegt haben, meint Johannes Gepp, Präsident des steirischen Naturschutzbundes.

Ein weiteres Phänomen sei vor allem in der Stadt zu beobachten: Heuschrecken, die in Parkbäumen leben, suchen Zuflucht in kühlen Wohnungen - die harmlosen Laubheuschrecken, die an der Decke sitzen, sollte man aber wieder ins Freie bringen, da sie in der Wohnung vertrocknen würden.

Sogar Gelsen haben zu kämpfen

Auch weiteren bei Menschen nicht so beliebte Insekten macht das Austrocknen natürlicher Gewässer zu schaffen, so Gepp: „Die Gelsen könnten sich bestenfalls als Larven noch in Dachrinnen oder Regentonnen vermehren, in der freien Natur ist das jetzt deutlich eingeschränkt.“

Viele Tiere suchen kühlen Unterschlupf in Häusern - Weinkeller mit Lehmböden seien bei Feuersalamandern und ungiftigen Schlangen besonders beliebt, so Gepp.