Steirische Ärzte immer unzufriedener

Die Zustände in den steirischen Spitälern werden immer schlimmer - dieser Ansicht sind zumindest viele Ärzte: Laut zwei aktuellen Umfragen hält es ein Fünftel der Ärzte für unwahrscheinlich, den Beruf bis zum 65. Lebensjahr durchzustehen.

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ORF

Die Umfragen wurden von IFES-Institut und Ärztekammer gemacht.

Jeder zweite Arzt in der Steiermark sagt, die Arbeit im Krankenhaus habe sich in den vergangenen fünf Jahren zum Schlechteren verändert. Gut 20 Prozent können sich nicht vorstellen, unter diesen Bedingungen bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten.

Viele klagen über Personalnot

Hauptkritikpunkt der steirischen Ärzte ist die Personalnot. Drei Viertel der Mediziner sehen darin ein gravierendes Problem. In der Kritikliste folgen der vermehrte Aufwand für die Patientendokumentation und der Zeitdruck, dem sich die Mediziner ausgesetzt sehen.

Bis zu 71 Stunden Arbeit pro Woche

Zwei Drittel der Befragten fühlen sich durch Überstunden, zu lange Dienste und Nachtdienste unter Druck gesetzt. In der Steiermark liegt die Höchstarbeitszeit bei bis zu 71 Wochenstunden. Zwischen 42 und 44 Wochenstunden würden sich die meisten Ärzte wünschen. Gut die Hälfte der befragten Ärzte ist mit den Weiterbildungsmöglichkeiten unzufrieden, ähnlich sieht es bei Dienstplänen aus.

Pessimistische Jungärzte

An letzter Stelle der Problemfelder steht Mobbing durch Kollegen und Vorgesetzte. Auch die fehlende Unterstützung durch Kollegen wird nicht als allzu großes Problem angesehen. Geld steht bei vielen Ärzten laut Studien nicht im Vordergrund. 41 Prozent hätten lieber mehr Freizeit, 18 Prozent würden ein höheres Gehalt vorziehen.

Pessimistisch sind vor allem junge Ärzte. Die Ärztekammer Steiermark sieht darin einen Hauptgrund für den vorhergesagten Ärztemangel in den nächsten Jahren.

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