Sturm: Jäger in Leoben von Baum erschlagen

Die heftigen Sturmböen haben ein Menschenleben gefordert: Ein 51 Jahre alter Jäger ist in Radmer im Bezirk Leoben von einem Baum erschlagen worden. Mehrere Fichten stürzten auf eine Ansitzhütte, in der sich der Mann aufhielt.

Der Mann war gemeinsam mit seiner 39 Jahre alten Lebensgefährtin in der Ansitzhütte im Finstergraben. Gegen 19.30 Uhr zog ein Unwetter mit starken Sturmböen auf und die beiden wollten nach Hause gehen.

20 Meter hohe Fichten stürzten auf Hütte

Doch noch bevor sie die Hütte verlassen konnten, stürzten mehrere, ca. 20 Meter hohe Fichten auf die Hütte. Der 51-Jährige wurde unter einem Baumstamm einklemmt und tödlich verletzt. Seine Lebensgefährtin konnte sich aus den Trümmern befreien. Da sie keinen Handyempfang hatte, lief sie etwa drei Kilometer bis zur nächsten Hütte, um dort die Einsatzkräfte zu verständigen. Der Notarzt konnte aber nur mehr den Tod des Mannes feststellen. Wie schwer die Frau verletzt wurde, ist nicht bekannt.

Dachhaut flog 15 Meter weit

Ein Unwetter mit orkanartigen Sturmböen hat Sonntagabend für zahlreiche Einsätze im Bezirk Liezen gesorgt. 40 Feuerwehren rückten zu über 100 Einsätzen aus. Umgestürzte Bäume verlegten Straßen, zahlreiche Dächer wurden abgedeckt.

In mehreren Orten wurden Hausdächer abgedeckt wie etwa in Tunzendorf bei Gröbming. Die Feuerwehr musste mit Planen provisorisch das Dach eines Zweifamilienhauses abdichten. Die gesamte Dachhaut landete rund 15 Meter hinter dem Haus auf der Wiese. Auch Teile des Kamins stürzten vom Dach.

Unwetter

BFV Liezen/Schlüßlmayr

Abgedecktes Zweifamilienhaus in Tunzendorf

Kurze, aber intensive Niederschläge

Vorwiegend mussten die Einsatzkräfte entwurzelte oder abgebrochene Bäume von Straßen, Häusern und auch Autos entfernen. Einige kleinere Bäche traten aufgrund der kurzen, aber intensiven Niederschläge über die Ufer. In Gröbming-Winkl ging eine kleinräumige Mure ab.

Christoph Schlüßlmayr vom Bezirksfeuerwehrverband Liezen schildert die nächtlichen Einsätze:

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Unwetter

BFV Liezen/Schlüßlmayr

Kleinräumige Muren gingen im Raum Gröbming ab

Zug rammte umgestürzten Baum

Auch Gleise wurden durch Bäume verlegt. Zwischen Öblarn und Stein an der Enns mussten die Passagiere eines Zuges mit dem Bus weiterfahren, nachdem der Triebwagen einen auf die Bahnstrecke gestürzten Baum rammte. Auch das Tragseil der Oberleitung wurde durch einen umgstürzten Baum beschädigt. In vielen Teilen des Ennstals gab es Stromausfälle, weil zahlreiche Bäume Stromleitungen kappten.

Auch in Tirol und Niederösterreich gab es am Sonntag zahlreiche Unwettereinsätze. Umgestürzte Bäume fielen auf Straßen oder kappten Stromleitungen, einige Häuser wurden vom Sturm abgedeckt - mehr dazu in Gewitterfront sorgte für viele Einsätze (tirol.ORF.at) und Feuerwehr: „Hagelschäden enorm“ (noe.ORF.at).

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