Trockenheit: Gemeinden sparen bei Wasser

Trotz der großen Hitze und Trockenheit gibt es noch genügend Wasserreserven in der Steiermark. In einigen Gemeinden in der Südoststeiermark, die sich selbst oder über kleine Genossenschaften versorgen, muss Wasser gespart werden.

Autos waschen, Rasen sprengen - solch alltägliche Tätigkeiten werden derzeit vor allem im Südosten der Steiermark nicht besonders gerne gesehen. Denn die Trockenheit könnte die Wasserversorgung in diesem Gebiet bald auf eine harte Probe stellen. Insbesondere in jenen Gemeinden der Südoststeiermark, die sich selbst oder über kleine Wassergenossenschaften versorgen.

Landwirt vor durch Trockenheit aufgerissenem Boden

APA/ Patrick Pleul

Die Steirer hoffen auf ergiebigen Regen am Wochenende

Birkfelder Freibad vorübergehend zu

Daher haben die betroffenen Gemeinden bereits selbst erste Schritte gesetzt. In Birkfeld im Bezirk Weiz wurde das Freibad zwei Tage lang geschlossen, denn Freibäder haben im Betrieb einen enormen Wasserverbrauch pro Tag.

In der Gemeinde Schlossberg im Bezirk Leibnitz ist zur Zeit die Autowaschanlage gesperrt und auch in der Gemeinde Leutschach, die sich selbst und Umlandgemeinden mit Wasser versorgt, wurden erste Vorsichtsmaßnehmen getroffen, damit es zu einem echten Wasserengpass gar nicht kommt.

Lage in Leutschach „angespannt“

„Was eingestellt wurde, ist das Wasserführen durch die Feuerwehr. Die Feuerwehr führt jetzt über einen Hydranten in Glanz. Am Sportplatz haben wir die Beregnung minimiert - wir haben noch keine Probleme, aber es ist angespannt“, sagt Gerhard Karner, Amtsleiter der Gemeinde Leutschach. Auch Leutschach braucht bis zu 40.000 Liter Wasser täglich für den Freibad-Betrieb.

Die Wasserknappheit führt auch dazu, dass immer mehr Haushalte von Privatbrunnen Abstand nehmen und sich um einen kommunalen Anschluss bemühen. Beim steirischen Wasserversorgungsverband schlägt sich das in einer entsprechenden Steigerung der Ansuchen nieder, sagt Bruno Saurer, Obmann des steirischen Wasserversorgungsverbandes. Auch kleine Wassergenossenschaften würden sich um einen Zusammenschluss mit den großen bemühen, heißt es.

Wasserverband: Keine Versorgungsprobleme

Die steirischen Wasserverbände haben laut eigenen Angaben bisher keine Versorgungsprobleme. Die Speicher seien durch die hohen Niederschlagsmengen im Frühjahr gut gefüllt - obwohl sich der Wassertagesverbrauch deutlich erhöht habe, beim Wasserverband Stainztal sogar verdoppelt hat - mehr dazu in Trotz Hitze kein Wasserengpass.

Deutlich prekärer stellt sich die Lage mittlerweile in der Landwirtschaft dar, etwa bei den Hollunderkulturen: „Hier spitzt sich die Situation mit jeden Tag der Hitze weiter zu, die Schäden vergrößern sich täglich“, so Obstbau-Bundesobmann Anton Gangl. Ebenso dramatisch sei das Bild bei Mais und Kürbis. Hier seien die Schäden vor allem auf sandigen und schottrigen Böden erheblich und irreversibel - mehr dazu in Trockenheit sorgt teils für Totalausfall der Ernte und Hitze macht Kartoffelernte unmöglich.