Schwere Unwetter: Bus von Mure erfasst

Schwere Unwetter sind Freitagabend über der Steiermark niedergegangen. Hunderte Feuerwehrleute mussten ausrücken, um Überschwemmungen und Verklausungen zu beseitigen. In Mürzzuschlag wurde ein Bus von einer Mure erfasst.

Zentimetergroße Hagelkörner, Sturmböen, Starkregen. Die Unwetter Freitagabend haben in der Steiermark enormen Schaden verursacht. Besonders betroffen waren die Oststeiermark, der Raum Graz, sowie Mürzzuschlag.

Reisebus von Mure verschüttet

Brenzlig wurde die Situation für die 38 Insassen eines Reisebusses in Mürzzuschlag. Der Bus war auf dem Rückweg von einem Ausflug auf die Falkensteinalm in Mürzsteg, als unmittelbar vor dem Fahrzeug eine Mure abging, schildert Robert Pusterhofer vom Bereichsfeuerwehrverband Mürzzuschlag.

Bus von Mure verschüttet

bfvmz.steiermark.at

„Kurz darauf hat den Bus selber eine Mure verschüttet und ein Baum ist auf den Bus gestürzt. Die Personen haben selber aussteigen können und wurden dann anschließend zur Feuerwehr Kapellen gebracht, wo man sie mit heißen Getränken und zum Aufwärmen untergebracht hat.“

Zwei Verletzte durch Baum

Eine Person ist durch den Baumstamm leicht verletzt worden, eine weitere hat eine Kreislaufschwäche erlitten und musste ärztlich versorgt werden. Nachdem sich in der Folge alle Fahrgäste in Sicherheit bringen konnten, wurde der Bus von einer weiteren Mure teilweise verschüttet.

Im Raum Mürzzuschlag und Fischbacher Alpen waren ab dem Nachmittag über 400 Feuerwehrleute die Nacht über im Einsatz. Auch aufgrund der zahlreichen Murenabgänge, die etwa auch die Lahnsattel-Straße für zwei Stunden unpassierbar machte. Betroffen war auch die Gemeinde Veitsch, wo der Hauptplatz unter Wasser stand und zahlreiche Keller ausgepumpt werden mussten.

Hagelschloßen und Starkregen

In der Oststeiermark und im Raum Graz gingen Gewitter mit zentimetergroßen Hagelkörnern nieder. Im Raum St. Kathrein am Hauenstein und Ratten beschädigten die Schloßen mehrere Dächer, in Fischbach fielen binnen kürzester Zeit 80 Liter Regen pro Quadratmeter. Aus der Weststeiermark wurden Stromausfälle gemeldet.

Außerdem machten zahlreiche Blitzeinschläge Löscheinsätze der Feuerwehren notwendig. Beispielsweise in Stattegg bei Graz, wo in Folge der Unwetter ein Waldbrand ausbrach.

Feuerwehrmann leicht verletzt

Obwohl der Brand rasch bekämpft werden konnte, hatte dieser ein Ausmaß von etwa einem halben Hektar. Im Zuge der Löscharbeiten kam ein 28-jähriger Feuerwehrmann aus dem Bezirk Graz-Umgebung zu Sturz und zog sich leichte Verletzungen zu. Rund 60 Mann der Feuerwehren waren mit der Brandbekämpfung beschäftigt.

Im Grazer Stadtgebiet geriet außerdem ein Baum durch einen Blitzeinschlag in Brand. Der hohle Baum in der Heinrichstraße erwies sich aufgrund tief im Inneren liegender Glutnester als schwer zu löschen. Der Baum musste geöffnet und gefällt werden, um die Flammen zu ersticken.

Unwetter verursachen drei Mio. Euro Schaden

Die Unwetter haben laut Österreichischer Hagelversicherung in der Steiermark anteilsmäßig den größten Schaden verursacht. Österreichweit seien mehr als 5.000 Hektar Agrarflächen betroffen, die Hälfte davon in der Steiermark. Dadurch entstand alleine in unserem Bundesland ein landwirtschaftlicher Schaden von rund drei Mio. Euro.

Im Burgenland wurde der Schaden an den Agrarkulturen mit rund einer Million, in Oberösterreich mit 200.000 Euro beziffert.