Große Nachfrage nach Bewässerungsanlagen

Die Dürre in der Steiermark führt zu einer großen Nachfrage nach künstlicher Bewässerung. Die Landwirtschaftskammer verzeichnet einen starken Anstieg von Förderansuchen bei Bewässerungsanlagen.

Die anhaltende Trockenheit hat in der Steiermark bereits zu zahlreichen Ernteausfällen geführt - manche Kulturen sind zur Gänze vertrocknet. Für einige Landwirte nehmen die heurigen Witterungsverhältnisse tatsächlich existenzbedrohende Ausmaße an - mehr dazu in Trockenheit sorgt teils für Totalausfall der Ernte (2.8.2013) und Erste Hilfe für Landwirte nach Dürrekatastrophe (7.8.2013).

Vorsorge in Form von Bewässerungsanlagen

Klimaforscher werden unterdessen kaum müde zu betonen, dass solche Hitzeperioden aufgrund des Klimawandels bei uns künftig wohl häufiger auftreten werden. Die Landwirtschaftskammer sieht daher eine adäquate Vorsorge für wichtig, nämlich in Form von Bewässerungsanlagen.

Dürre

APA/dpa/Patrick Peul

Mais ist oft großflächig verdorrt.

Derzeit sind nur 0,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in der Steiermark mit Bewässerungsanlagen ausgestattet. Vor allem in gewissen Bereichen hält Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) solche Anlagen für dringend notwendig. „Speziell für Spezialkulturen, die ja in der Steiermark doch eine gewisse Größe schon haben, Hollunder, Obst und Gemüsebau, aber auch beim Saatmaisbau oder beim Maisbau.“

Anlagen kosten bis zu 40.000 Euro und mehr

Solche Anlage sind allerdings teuer, schlagen sich mit bis zu 40.000 Euro und mehr zu Buche, wenn man etwa eine Großanlage braucht, wie beim Maisanbau. Zweitens macht eine Bewässerungsanlage nicht auf jedem Boden Sinn, Schotterböden beispielsweise - und davon gibt es viele in der Steiermark. Drittens spielt auch das Wasserrecht eine große Rolle.

„Es ist natürlich nicht überall möglich, dann letztlich in den Dürreperioden Wasser aus den Flüssen zu nehmen, speziell dort wo Niedrigwasserläufe sind in den Flüssen. Das muss wirklich jeder Investor vorher wissen, was er da tut. Da muss eine Beratung vorausgehen, die auf der einen Seite das Wasserrecht und auf der anderen Seite natürlich auch die Sinnhaftigkeit einer solchen Bewässerungsanlage wiedergibt“, sagt Seitinger.

50 Prozent mehr Anfragen

Während der jüngsten Hitzewelle sind die Förderanfragen für den Bau solcher Anlagen laut Landwirtschaftskammer um zehn Prozent gestiegen. Im Vergleich zu vor fünf Jahren verbuche man aber einen Anstieg von 50 Prozent. Landwirtschaftskammer Präsident Gerhard Wlodkowski fordert daher von der Politik, solche Bewässerungsanlagen finanziell zu unterstützen:

„Weil wir einfach sehen, dass die Abwanderung nur dann verhindert werden kann, wenn jährlich das Einkommen da ist, und da müssen wir alles daran setzen und dort ist die Politik gefragt“, so Wlodkowski. Laut Agrarlandesrat Seitinger ist im nächsten Förderprogramm 2014 bis 2020 geplant, Investitionen in Bewässerungsanlagen finanziell zu unterstützen.