Graz: Nagl öffnet Trausaal für Verpartnerung
Die Nutzung des Saals im Rathaus war jahrelang Zankapfel zwischen Nagl, Mitgliedern des Grazer Gemeinderates sowie Interessensvertretungen. Ende Juli wurde auch eine Petition von Vertretern von SPÖ, Grünen, KPÖ und Piratenpartei sowie Organisationen wie den „Rosalila PantherInnen“ gestartet - mehr dazu auch in Initiative will Grazer Trauungssaal für alle öffnen (31.7.2013).
APA/dpa
Neues VfGH-Erkenntnis
Auslöser für Nagls Umdenken ist ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes, wonach homosexuelle Paare eine Eingetragene Partnerschaft auch außerhalb von Amtsräumen schließen dürfen. Die Festlegung, dass diese im Gegensatz zu einer Eheschließung „nur in den Amtsräumen“ begründet werden darf, hob der Verfassungsgerichtshof (VfGH) als diskriminierend und daher verfassungswidrig auf.
Ab 1. September für Verpartnerungen offen
Schon in der Vorwoche ließ Nagls Sprecher bereits anklingen, dass eine Öffnung des Trauungssaales nicht mehr ausgeschlossen sei, am Montag fiel dann die Entscheidung - damit steht der Grazer Trauungssaal ab 1. September auch für Verpartnerungen zur Verfügung.
Freude bei überparteilicher Plattform
Nagl wollte am Montag keine persönliche Stellungnahme abgeben; umso auskunftsfreudiger waren die Anhänger der überparteilichen Plattform „Grazer Trauungssaal für alle“: Mitinitiator Sebastian Pay von der Sozialistischen Jugend feierte am Grazer Hauptplatz gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Martina Schröck (SPÖ) sowie Stadträtin Lisa Rücker (Grüne) und Gemeinderat Philip Pacanda (Piraten). „Aber es ist traurig, dass es für Nagl eine VfGH-Entscheidung brauchte“, meinte Pay.
Bisher hatte man rund 2.500 Unterschriften für die Öffnung des Trauungssaales für Verpartnerungen gesammelt. Eine Weiterführung der Petition sei zwar nicht notwendig, aber man werde das Bündnis weiter leben lassen: „Als nächstes wollen wir das Adoptionsrecht in Angriff nehmen sowie Rollenbilder aufbrechen“, versprach Pay.