Keine Förderungen: Musikschulen bangen

Eine Verordnung des Landes sorgt derzeit für Misstöne bei den Musikschulen: Demnach sind ab sofort sämtliche Kooperationen mit Pflichtschulen untersagt. Damit verlieren die Musikschulen Förderungen - manche sehen ihre Existenz bedroht.

48 kommunale Musikschulen gibt es in der Steiermark - jede zweite arbeitet in irgendeiner Form mit Pflichtschulen zusammen. Musikschullehrer dürfen nicht alleine in einer Klasse unterrichten, deshalb gestalten Pflicht- und Musikschullehrer den Unterricht in Form eines Teamteaching gemeinsam.

„Es geht um umfassende musikalische Bildung“

Für den Direktor der Brahms-Musikschule in Mürzzuschlag Michael Koller liegen die Vorteile solcher Kooperationen auf der Hand: „Es geht um eine umfassende musikaliche Bildung mit Bewegung mit Spiel mit Musik hören und mit der aktiven musischen Befassung. Das heißt Musikunterricht wird lebendig, wird nicht nur an der Tafel heruntergeschrieben und ganz ganz wichtig, die Sozialkompetenz dieser Kinder ist ganz stark ausgeprägt.“

Geige

APA/dpa/Jens Kalaene

Betroffen sind etwa 1.000 Schüler.

Direktoren sehen Schulen gefährdet

Während etwa Wien verstärkt auf Kooperationen zwischen Musik- und Pflichtschulen setzt, hat das Land Steiermark mit dem heurigen Schuljahr ein Verbot dieser Kooperationen erlassen. Durch den Erlass werden auch Förderungen eingestellt, was jede zweite Musikschule betrifft.

So manche Schule könnte das schwer treffen, meinte etwa der Dirktor der Musikschule in Gratkorn, Karl-Heinz Pöschl, und auch sein Kollege aus Mürzzuschlag, Michael Koller, warnte vor Konsequenzen, vor allem für kleinere Schulen. „Da bleiben die Schulträgergemeinden auf Dienstverträgen sitzen, auf nicht geförderten Stunden, und das kann also ganz schnell auch eine Spirale nach unten sein, und die eine oder andere Musikschule wird in Zukunft gefährdet sein“, so Koller.

Einheitliche Richtlinie gefordert

Hinter vorgehaltener Hand glauben viele Musikschulen, dass es dem Land nur darum gehe, Kosten zu sparen. Bildungslandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) berief sich aber auf das Schulunterrichts-Gesetz, das besagt, dass eine regelmäßige Mitwirkung von Musikschullehrern am regulären Unterricht unzulässig sei. Die steirischen Musikschulen fordern deshalb auch eine einheitliche Richtlinie für alle neun Bundesländer, was den rechtlichen Aspekt und die Förderungen betrifft.

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