Studie: Betreutes Wohnen zahlt sich aus

Investitionen in betreutes Wohnen von Senioren machen auch wirtschaftlich Sinn - das zeigt eine am Montag in Graz präsentierte Studie, die die Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag der Diakonie erstellt hat.

Beim Ausbau sozialer Dienstleistungen heiße es seitens der öffentlichen Hand oft, man müsse sparen, sagt Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich: „Uns ist es wichtig zu zeigen: Erstens kann man sich den Ausbau der Altenhilfe nicht ersparen, denn die Menschen werden älter und brauchen Betreuung, und zum anderen, dass das nicht nur was kostet, sondern dass das Investitionen sind, die sich durchaus auch rechnen.“

Betreutes Wohnen

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Ein in betreutes Wohnen investierter Euro ist 2,26 Euro wert

Ein Euro bringt 2,26 Euro

So würden etwa Arbeitsplätze geschaffen, und die Betreuungssituation könne sich durch betreutes Wohnen massiv bessern - nicht nur für die betreuungsbedürftigen Menschen selbst, sondern auch für Angehörige, die „dann auch leichter in ihrem Job bleiben können, wo auch Steuern bezahlt werden. Wenn man das alles zusammenrechnet, kommt man darauf, dass ein Euro, der investiert wird, 2,26 Euro wert ist.“

„Menschen betreuen, wo sie groß geworden sind“

Das sei vor allem eine Chance für strukturschwache Regionen, so Chalupka weiter, „weil immer nur über den Kostendruck und den Spardruck geredet wird. Wir müssen die älteren Menschen versorgen. Betreutes Wohnen muss ich auch in der Oststeiermark oder in der Obersteiermark, das muss ich vor Ort machen, das heißt, diese Investitionen bleiben ja auch vor Ort. Die alten Menschen sollen dort wohnen, wo sie groß geworden sind - auch das ist ein Effekt, der uns wichtig ist“.

Bedarfsorientiertes Pflegesystem

Man brauche in Österreich ein bedarfsorientiertes Pflegesystem mit vielfältigen Angeboten, sagt Michael Chalupka. Kommen Menschen zu früh ins Pflegeheim, koste das viel Geld, werden Menschen zu lange zu Hause gepflegt, weil es an Infrastruktur fehlt, und ein Angehöriger deshalb seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, seien das aber volkswirtschaftliche Schäden, die nirgends aufscheinen, so Chalupka.

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