Teilprüfungen für Lehrlinge gefordert
Am höchsten sei die Drop-Out-Rate im Gastronomiebereich - hier komme es vor, dass ein Lehrling den Doppelberuf Koch/Kellner lernt, im Betrieb aber nur für einen der beiden Berufe ausgebildet wird.
APA/Andreas Pessenlehner
Zu wenig Erfahrung für Prüfung
In anderen Bereichen würden Lehrlinge oft nur für wenige, einfache Tätigkeiten eingesetzt werden - das gilt etwa bei den Friseuren, so Manuel Trausenegger, der Vorsitzende der steirischen Gewerkschaftsjugend: „Diese dürfen bis zum dritten Lehrjahr oft nur aufkehren oder Haare waschen und machen nicht den gesamten Lernkatalog durch. Erst im dritten Lehrjahr haben sie dann Kontakt mit den Kunden, haben dann aber zu wenig Erfahrung für die Lehrabschlussprüfung.“
Teilprüfungen würde Druck nehmen
Jeder fünfte steirische Lehrling schafft die Lehrabschlussprüfung nicht. Das Grundproblem sei, dass jeder Betrieb unterschiedlich ausbildet, es gebe keine einheitlichen Standards. Die Situation verbessern würde die Einführung mehrerer Teilprüfungen, etwa am Ende eines jeden Lehrjahres, so Trausenegger: "Erstens senkt es den Druck der Lehrlinge und die Jugendlichen wissen, wie weit sie sind, und wo sie noch etwas dazu lernen müssen. Und das Wichtigste ist, dass die Ausbildung überprüfbar ist.“
Firmen ohne Lehrlinge sollen trotzdem zahlen
Mehrere Teilprüfungen statt einer Lehrabschlussprüfung - so könnten Versäumnisse in der Ausbildung rechtzeitig bemerkt werden, so Trausenegger. Auch eine regelmäßige Weiterbildung der Ausbildner würde die Drop-Out-Rate senken. Die Gewerkschaftsjugend fordert zudem die Einführung eines Ausbildungsfonds - in diesen sollen Betriebe einzahlen, die keine Lehrlinge ausbilden, obwohl sie es könnten; Geld bekommen sollen jene Betriebe, die Lehrlinge qualitativ hochwertig ausbilden.