Müllentsorgung in vielen Gemeinden billiger

Durch eine Neuausschreibung ist die Müllverwertung in vielen Gemeinden um fast die Hälfte billiger geworden ist. Grund ist stark wachsender Wettbewerb um die Abfälle, was letztlich auch dem Bürger zu Gute kommen soll.

Bereits deutlich billiger geworden ist die Müllentsorgung in den Bezirken Murtal, Leibnitz, und Deutschlandsberg und weitere Kommunen dürften ab dem nächsten Jahr folgen.

Wettbewerb um die Abfälle

Grund für das Preisdumping ist, dass die Müllaufbereitungsanlagen dringen Müllnachschub brauchen und sich daher regelrecht um den Abfall reißen, erklärt der Geschäftsführer des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände, Christian Schreyer: „Seien es Betreiber von Verbrennungsanlagen oder Betreiber von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen - überall wird Abfall benötigt und entsprechend kommt es zu einem relativ starken Wettbewerb um die Abfälle.“

Müllverwertung

ORF

Müllverwertungsanlagen brauchen dringend Müllnachschub

70 statt 160 Euro pro Tonne Müll

Und auch zu einem Preisverfall. Die Bezirke Leibnitz, Deutschlandsberg und Murtal etwa haben zusammen 26.000 Tonnen Müll pro Jahr auf den Markt bringen können, die von der Firma Trügler, einer Saubermacher-Tochterfirma, abgenommen wurden. Dafür bezahlt wurden um die 70 Euro pro Tonne, vorher kostete diese bis zu 160 Euro, also mehr als doppelt so viel.

In Leibnitz spare man dadurch in den nächsten zehn Jahren fast 6,5 Millionen Euro ein, im Bezirk Deutschlandsberg sogar 7,5 Millionen Euro und im Bezirk Murtal immerhin noch 4,3 Millionen Euro. Hier ist allerdings noch ein Verfahren anhängig, weil drei Mitbieter die EU-weite Ausschreibung angefochten haben.

Müllentsorgung nach Weihnachten

ORF

Ab dem nächsten Jahr könnten in einigen Gemeinden die Müllgebühren sinken

Bürger sollen profitieren

Ein Preisvorteil, der künftig auch den Bürgern zu Gute kommen könnte. Wie genau die Ersparnisse weitergegeben werden, dafür seien jetzt die einzelnen Bürgermeister zuständig, sagt der Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes, Josef Hegedüs: „Manche Gemeinden werden diese Querfinanzierung, die sie zum Müllpreis dazugeschossen haben, ausgleichen oder verbesserte Serviceleistungen in Altstoffsammelzentren oder möglicherweise auch eine Reduzierung der Kosten beim Bürger bieten.“

Die Gemeinde Lannach etwa denkt schon konkret an eine Halbierung der Müllgrundgebühr ab dem nächsten Jahr. Das allerdings muss erst im Gemeinderat beschlossen werden.

Link: