Notschlafstellen schon vor Wintereinbruch voll
Überfüllte Notschlafstellen sind nicht nur mehr eine Frage der Außentemperatur - doch wird die Armut im Winter noch sichtbarer.
ORF
Auslastung von 100 Prozent
So sind in den Vinziwerken in Graz derzeit 230 Menschen untergebracht - eine Auslastung von 100 Prozent. Sogar das Pfarrhaus ist schon mit 20 Personen belegt, sagt Vinzi-Koordinatorin Nora Musenbichler: „Das sind die rumänischen Romafamilien, die eben bis vor kurzem in Abbruchhäusern gelebt haben und die schlafen derzeit bei uns.“
Zusatzbetten und Matratzen
Ebenfalls schon seit Monaten eng ist es im Haus Elisabeth, der Caritas-Notschlafstelle für Frauen. 20 Frauen und neun Kinder leben dort - mehr geht nicht - obwohl bereits Zusatzbetten und Matratzen aufgestellt wurden. Noch etwas mehr Luft gibt es in der jüngst umgebauten Arche, der Caritas-Notschlafstelle für Männer mit insgesamt 44 Betten, sagt Leiter Michael Lintner: „Derzeit sind wir noch im grünen Bereich. Wir haben die Notbetten noch nicht aktivieren müssen, aber es ist schon so, dass wir immer wieder an der 100 Prozent-Grenze kratzen.“
Keiner muss Nacht im Freien verbringen
Laut Michael Lintner dürfte sich die Lage vor allem mit den zunehmend kälteren Temperaturen weiter verschärfen. Doch eines versichern Caritas wie auch Vinziwerke: Bei der Kälte im Freien schlafen wird niemand müssen. „Für die Vinziwerke ist es ein großes Anliegen, dass wir schnell und unbürokratisch helfen. Matratzen auflegen, wenn es notwenig ist, also keiner muss die Nacht im Freien verbringen“, sagt Vera Musenbichler von den Vinziwerken.