Schulen: Mehr Sommersport als Skikurse

Die Teilnehmerzahlen bei den Wintersportwochen der steirischen Schulen gehen zurück. Während immer weniger Schüler an Schulskikursen teilnehmen, steigt allerdings die Zahl der Teilnehmer an den Sommersportwochen.

Skifahren wird immer mehr zum Luxus - mehr dazu in Erneut Preisanstieg bei Skiliftkarten (help.ORF.at). Das zeigt sich nicht nur an den jährlich steigenden Kosten für Liftkarten und Ausrüstung, sondern auch an den Teilnehmerzahlen bei den Wintersportwochen der steirischen Schulen - denn die Zahl der Schüler, die an Schulskikursen teilnehmen, geht zurück.

Vier Prozent Minus

Die steirischen Schulen führten im vergangenen Schuljahr rund 430 Wintersportwochen durch, an denen knapp 19.000 Schüler teilnahmen - das waren um vier Prozent oder 750 Schüler weniger als noch im Schuljahr 2005/2006. Dafür gab es im selben Zeitraum ein Plus von elf Prozent bei den Zahlen der Teilnehmer an Sommersportwochen - mit 12.600 teilnehmenden Schülern sind es allerdings noch immer weniger als im Winter.

Und das, obwohl eine Sportwoche im Sommer durchschnittlich etwas mehr kostet als eine im Winter: Laut der Fachinspektorin für Bewegung und Sport beim Landesschulrat Steiermark, Christa Horn, kostet ein Tag im Winter 34 Euro, einer im Sommer hingegen 38.

Weniger Begeisterung für Wintersport

Beim Landesschulrat glaube man, dass weniger die Kosten für diesen Trend verantwortlich sind, vielmehr generell ein Rückgang der Begeisterung am aktiven Wintersport, so Horn: So verzichteten viele Eltern auf den Kauf einer Skiausrüstung für ihre Kinder, wenn sie diese nur bei der Wintersportwoche verwenden.

Hohe Zustimmung gefragt

Damit eine Sportwoche - egal ob im Winter oder im Sommer - stattfinden kann, müssen 70 Prozent der Eltern einer Klasse dafür sein.

„Der Wintersport ist sicher teurer geworden, die Schulskikurse sind aber immer noch sehr günstig. Ich glaube allerdings, dass das Skifahren am Wochenende mit der Familie so viel kostet, dass viele Eltern gar kein Interesse mehr haben, mit ihren Kinder Ski fahren zu gehen und ihre Kinder daher auch nicht mehr auf einen Schulskikurs schicken“, so Horn.

Immer mehr Schulskikurse aus dem Ausland

Aber wenn auch immer weniger steirische Schulen auf Wintersportwoche fahren - die Zahl der Schüler, die in der Steiermark eine Wintersportwoche verbringen, bleibt dennoch konstant: Immer mehr ausländische Schulen führen hierzulande ihre Wintersportwochen durch. Das gilt vor allem für skibegeisterte Jugendliche aus Deutschland, aber vermehrt auch aus Dänemark, Ungarn und Tschechien, sagt Kreischberg-Lachtal Geschäftsführer Karl Schmidhofer: „Wir können die Quartiere eigentlich mit diesen neuen Gästen kompensieren und haben zusätzlich den Vorteil, dass diese Gruppen - die ja eine weite Anreise haben - sechs bzw. sieben Tage bleiben und das in Turnussen mit Bussen organisieren. Das kommt natürlich der Region sehr entgegen.“

Doch nicht nur das Murtal profitiert vom steigenden Interesse ausländischer Schulen an Wintersportwochen in der Steiermark, auch in der Dachstein-Tauern-Region tummeln sich immer mehr internationale Schüler - diese halten den Anteil des Schülergruppentourismus konstant bei rund 6.000.

Ausbau der Jugendgästehäuser gefordert

Der Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen, Georg Bliem, fordert daher, vermehrt in den Bau bzw. Ausbau von Jugendgästehäusern zu investieren: „Wenn Schüler- und Gruppenreisen kommen, dann geht es natürlich auch um entsprechende Angebote in diesen Jugendgästehäusern. Vielerorts haben wir es ja bereits - nicht nur, dass die Häuser viel Komfort im Zimmerbereich bieten, sondern auch entsprechende Sport- und Freizeitangebote haben. Das würde sicherlich auch sehr gut zum Schülergruppenskitourismus passen, und ich glaube, dass das auch wieder mehr österreichische, aber auch internationale Schulen für die Region begeistern würde.“ So hofft Bliem, dass allein im Einzugsbereich der Schladminger Vierbergeskischaukel in naher Zukunft 300 Betten dazukommen werden.