Steigende Nachfrage: Bio-Bauern gesucht
In der Steiermark sind Bio-Produkte in einer höheren Menge nachgefragt als produziert werden kann: Beinahe in allen Bereichen - bei Geflügel, Rindfleisch oder auch bei Obst und Gemüse - wären Steigerungen von bis zu 20 Prozent möglich. Im Vorjahr und auch heuer nahm aber die Zahl der steirischen Bio-Bauern ab, wohl auch, weil es keine Fördergelder gab.
Fördergelder fehlen
In der Steiermark gibt es derzeit 3.456 Bio-Bauern - am Jahresanfang waren es noch um 47 mehr, und schon 2012 stellten viele Bio-Höfe ihren Betrieb ein - einerseits aufgrund von Pensionierungen, andererseits auch deshalb, weil das Agrarumweltprogramm Öpul auslief und es keine Fördergelder mehr gab.
ORF
Zielvorgabe: 40 Prozent Bio-Bauern
Ab 2014 läuft die finanzielle Unterstützung aber wieder an, sagt der Obmann der Bio-Ernte Steiermark, Herbert Kain: „Mit dem Übergangsjahr 2014 ist das möglich. Es gibt einen Bio-Zuschlag für das nächste Jahr von etwa 80 Euro, damit zumindest ein Teil der Leistungen der biologischen Landwirtschaft abgegolten wird.“ Die 80 Euro gibt es pro Hektar und einmal im Jahr - das sei auch schon fix ausverhandelt, so Kain.
Das Ziel der Bio-Ernte ist, dass 40 Prozent aller steirischen Bauern auf Bio umstellen. In beinahe allen Sparten könnte man zulegen, so Bio-Ernte-Geschäftsführer Josef Renner: „Wir könnten in der Steiermark rund 300 Bio-Höfe sofort brauchen, die in den einzelnen Sparten wieder Produkte produzieren. Zum Beispiel in der Geflügelwirtschaft: Da bräuchten wir rund 30 Höfe, die sofort umstellen könnten.“
Regionale Saaten: Mangelware
Die Ölmühle Fandler, ein Partner der Bio-Ernte, stellte vor zehn Jahren ihre Produktion auf Bio-Qualität um; aber nicht alles, was verarbeitet wird, ist auch regional, sagt Julia Fandler: „Wir haben insgesamt 15 verschiedene Sorten an Ölen, mehr als die Hälfte davon - neun Öle - könnten wir aus regionalen Rohstoffen produzieren. Leider gelingt es uns nicht einmal bei der Hälfte, wo wir das kontinuierlich machen können."
Julia Fandler fordert, dass Landwirte vermehrt dabei unterstützt werden, auch andere Ölfrüchte wie Mohn, Trauben- oder Distelkerne anzubauen, denn gerade in diesem Bereich sei die Nachfrage in den letzten Jahren enorm gestiegen.