Peter Vujica gestorben

Der frühere „Standard“-Kultur-Ressortleiter, der Komponist und Autor Peter Vujica ist am Christtag an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung gestorben. Laut „Standard“ schlief der gebürtige Steirer im Krankenhaus Enzenbach friedlich ein.

Geboren am 7. Dezember 1937 in Graz, studierte er Germanistik, Anglistik sowie Musik. Ende der 50er-Jahre half er mit beim Bau des Forums Stadtpark, am 11. November 1960, eine Woche nach der Eröffnung, wurde ebendort seine Sonate für Violine und Klavier sowie eine Toccata zur Uraufführung gebracht. Schon damals nannte er sich als Künstler Peter Daniel Wolfkind, denn sein serbischer Name - Vujicas Familie stammt aus Montenegro - bedeutet „kleiner Wolf“.

Peter Vujica

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Vujica war auch als Komponist und Autor tätig

Mitbegründer des musikprotokolls

Er veröffentlichte seine ersten Kritiken, zunächst in der kommunistischen Zeitung „Wahrheit“, danach bei der konservativen „Süd-Ost-Tagespost“. Von 1963 bis 1966 war er Dramaturg an der Grazer Oper, ab dann Kulturredakteur bei der „Kleinen Zeitung“. Von 1968 bis 1973 organisierte er nebenbei das von ihm mitbegründete musikprotokoll, 1980 wurde er zum Direktionsmitglied des damaligen Avantgardefestivals bestellt, ab 1982 war er dessen erster Intendant.

Machte sich auch als Erzähler einen Namen

Zu jener Zeit hatte er sich auch als Erzähler einen Namen gemacht: Die Bände „Mondnacht“ (1972) und „Die Boten des Frühlings“ (1975) wurden Mitte der 80er-Jahre von Suhrkamp neu aufgelegt. Anfang 1989 holte ihn der damalige „Standard“-Chefredakteur Gerfried Sperl als Kulturressortleiter nach Wien. Mitunter gestattete er sich auch bissige Kommentare, kritisierte NATO und EU, er wies darauf hin, dass die Serben nicht nur töteten, sondern auch getötet wurden. 2001, nach seiner Pensionierung, schrieb er weiter für den „Standard“.

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Peter Vujica gestorben (Der Standard)