Grünes Licht für Formel 1 in Spielberg

Die Bezirkshauptmannschaft Murtal hat das Formel 1 Rennen auf dem Red-Bull-Ring im Juni genehmigt. Der zuständige Verfahrensleiter bestätigt am Freitag einen Medienbericht, wonach der Bescheid auf dem Tisch liegt.

Aus sportlicher Sicht stand die Rückkehr der Formel 1 nach Spielberg längst außer Zweifel. Mit der Genehmigung durch die Bezirkshauptmannschaft Murtal sind nun auch die behördlichen Formalitäten erledigt, womit der Formel 1 in Spielberg nichts mehr im Wege steht.

Verfahren ohne Parteienstellung

Verfahrensleiter Harald Schnedl von der Bezirkshauptmannschaft Murtal bestätigt am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“. Demnach wurde das Verfahren nach dem neuen Veranstaltungsgesetz abgehandelt, Einsprüche sind damit keine mehr möglich, sagt Schnedl: „Das ist eine Art von Verfahren, wo Nachbarn nicht einzubeziehen sind, das so genannte Ein-Parteien-Verfahren, das sich zwischen der Behörde und dem Antragsteller abspielt.“

Befürchtungen, dass Anrainer ein neuerliches UVP-Verfahren anregen und das Rennen so noch verhindern könnten, muss es damit nicht mehr geben - mehr dazu auch in Formel 1 in Spielberg: Pferdefuß Genehmigungen (24.7.2013).

225.000 Besucher behördlich erlaubt

Anders hätte es ausgesehen, wäre man nach dem Umweltverträglichkeits-Prüfungsgesetz vorgegangen. Eine so kurzfristige Gehnemigung wäre dann wohl unmöglich gewesen, glaubt Schnedl: „Das wäre vom Verfahrensaufwand noch weitaus umfangreicher gewesen und da weiß ich nicht, ob das alles in der Zeit zu bewerkstelligen gewesen wäre.“ Schon der nun vorliegende Bescheid umfasst 70 Seiten. Er erlaubt am Rennwochenende vom 20. bis 22. Juni 225.000 Besucher.

Sicherheit im Vordergrund

In das Verfahren einbezogen wurden zahlreiche Experten. Denn im Vordergrund stehe die Sicherheit aller Beteiligten: „Das ist ein Verfahren, wo es überwiegend um Sicherheit geht, wo Experten von Einsatzorganisationen einzubeziehen waren, wo geschaut wird, ob die Masse von Zuschauern ordnungsgemäß untergebracht werden kann“, so Schnedl. Rechtlich ist für die Formel eins damit alles unter Dach und Fach. Jetzt liegt es an Red Bull auch mit dem Großumbau am Ring rechtzeitig fertig zu werden.

Für Anrainer-Vertreter „problematisch“

Als „höchst problematisch“ sieht allerdings Anrainer-Ombudsmann Karl Arbesser das Vorgehen nach dem neuen Veranstaltungsgesetz, das eigentlich für die Ski-WM in Schladming geschaffen wurde. Es sei fragwürdig, dass derartige Bewilligungen „ohne Überprüfung irgendeiner Umweltauswirkung“ erfolgen.

Dass die Formel 1 in Spielberg längerfristig außer Streit gestellt ist, wollen und können auch die Behördenjuristen nicht garantieren. So ist etwa eine UVP-Teilabnahme der Tribünen noch offen, auch steht eine mögliche Anpassung der Bewilligung im Raum. Außerdem könnte eine individuelle Beschwerde gegen das Veranstaltungsgesetz vor dem Verfassungsgerichtshof neue Probleme aufwerfen.

Tickets so gut wie ausverkauft

Alles andere als ein positiver Bescheid hätte heuer aber wohl viele Formel 1-Fans verärgert, denn der Ticketverkauf ist bereits angelaufen, die meisten Karten sind sogar schon ausverkauft - mehr dazu in Formel 1: Spielberg praktisch ausverkauft (28.11.2013) sowie in Formel 1: Restkarten für Spielberg-Grand-Prix (10.12.2013). Die Region Murtal erhofft sich von der Rückkehr der Formel 1 ein Millionengeschäft Studie: Formel 1 bringt Region 71 Millionen (29.11.2013).

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