Semmering-Basistunnel: Baustart an Schächten

Nach den Vorarbeiten für die Errichtung des Semmering-Basistunnels zwischen Niederösterreich und der Steiermark haben die Vorbereitungen zum Bau des ersten von drei Tunnelbaulosen begonnen. In Planung sind zwei 400 Meter tiefe Schächte.

Die Schächte der Tunnelbaulose im Fröschnitzgraben haben einen Durchmesser von je rund zehn Metern, teilten die ÖBB am Freitag mit.

Zwei Tunnelvortriebsmaschinen

In der Folge sollen an den Füßen der Schächte Hohlräume errichtet werden. Von dort aus wird in Richtung Gloggnitz und Mürzzuschlag gegraben. Aufgrund geologischer Gegebenheiten sollen künftig auf einer Länge von rund 8,6 Kilometern zwei Tunnelvortriebsmaschinen zum Einsatz kommen. In Richtung Mürzzuschlag erfolge der Vortrieb mittels Bagger und Sprengungen.

Den rund 623 Millionen Euro schweren Auftrag erhielt die Bietergemeinschaft Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG und Implenia AG. Der Spatenstich zu den Vorarbeiten erfolgte im Frühjahr 2012. In Gloggnitz wurden bereits zwei Eisenbahnbrücken errichtet, eine Landesstraße verlegt sowie Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt.

Der 27,3 km lange Semmering-Basistunnel wurde als zweiröhriges Tunnelsystem konzipiert und soll die Bahnstrecke zwischen Wien und Graz zeitlich verkürzen.

Vorarbeiten abgeschlossen

In der Gemeinde Spital am Semmering in der Steiermark sind die Vorarbeiten schon abgeschlossen. Neben der in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ertüchtigten Trinkwasserversorgungsanlage wurden Baustraßen errichtet und im Longsgraben die Voraussetzungen für die künftige Deponie, in der Tunnelausbruchsmaterial eingebaut werden soll, geschaffen. Mit dem Bau der Tunnelröhren soll Ende 2016 begonnen werden. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Ende 2024 geplant.

„Viele Verfahren noch offen“

Für die Naturschutzorganisation „Alliance for nature“ hingegen ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn „viele Verfahren sind noch offen“, sagt Generalsekretär der Allianz, Christian Schuhböck, der betont, dass von den ÖBB bisher nur Vorarbeiten und noch keine echten Tunnelantriebe durchgeführt worden seien.

Denn die Landschaftsschutzorganisation, die eine Beeinträchtigung des natürlichen Wasserhaushaltes im Falle der Tunnelrealisierung befürchtet, habe eine Palette an Beschwerden beim Verwaltungsgerichtshof gegen den Bau eingebracht, die noch nicht alle erledigt seien.

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ÖBB