Glatteis: Entspannung erst am Sonntag

In weiten Teilen der Steiermark sorgt weiterhin gefrierender Regen für akute Glatteisgefahr. Die Landeswarnzentrale empfiehlt, nur dann nach draußen zu gehen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Entspannung ist bis Sonntag nicht in Sicht.

Teile Kärntens und Osttirol versinken seit Tagen im Schnee - bis Sonntag werden hier noch einmal bis zu 1,5 Meter Neuschnee erwartet. Es herrscht die höchste Lawinenwarnstufe fünf - mehr dazu in Schneefall und Temperaturanstieg: Höchste Lawinengefahr in Südösterreich (news.ORF.at).

Rote Warnstufe

In weiten Teilen der Steiermark herrscht dagegen akute und erhebliche Glatteisgefahr, sagt Oliver Wutti von der Landeswarnzentrale: „Die Situation ist kritisch, im Internet hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik die Warnstufe auf Rot geschalten. Das betrifft vor allem die Süd-, Ost- und Weststeiermark sowie den Bereich Graz und Graz-Umgebung“.

Salzstreuverbot in Graz aufgehoben

Im Stadtgebiet von Graz wurde das Salzstreuverbot auf Gehsteigen aufgrund der Glatteisgefahr bis auf weiteres aufgehoben, teilte die Berufsfeuerwehr mit.

Nur notwendige Wege und Fahrten

Die Warnungen wurden auch an die Einsatzkräfte weitergegeben. Wutti rät, sehr vorsichtig zu sein und nur dann außer Haus zu gehen, wenn es unbedingt notwendig ist; er rät von nicht dringenden Wegen und Fahrten ab: „Es ist sehr, sehr gefährlich für Fußgänger und Autofahrer. Große Vorsicht ist vor allem in den Seitengassen geboten.“

Oliver Wutti rechnet damit, dass die Glatteisgefahr bis Sonntag aufrecht bleibt; in den Abendstunden des Samstag - wenn die Temperaturen wieder ins Minus fallen - könnte sich die Situation sogar wieder zuspitzen.

Zahlreiche Unfälle durch Blitzeis

Laut den Bezirkspolizeiinspektionen kommt es auf den eisglatten Straßen im Süden, Osten und Westen der Steiermark immer wieder zu Unfällen; die Südautobahn (A2) musste Samstagfrüh zwischen Bad Waltersdorf und Hartberg wegen mehrerer Unfälle mit insgesamt 14 Fahrzeugen für kurze Zeit gesperrt werden - eine 28-jährige Slowakin wurde schwer verletzt, sieben weitere Personen erlitten leichte Verletzungen.

Die Räumfahrzeuge sind im Dauereinsatz, sagt Heimo Maier-Farkas von der ASFINAG: „Wir sind im Volleinsatz, das heißt, wir haben mit unseren Räumfahrzeugen und Streuung Umlaufzeiten von 60 bis 90 Minuten. Die Schwierigkeit ist, dass das Salz bei starkem Regen die Wirkung etwas verliert, wir müssen unsere Räumzeiten verkürzen, damit der Regen nicht gefriert.“

Rotes Kreuz: Vier bis fünf Mal so viele Einsätze

Das Rote Kreuz verzeichnete am Samstag vier bis fünf Mal so viele Einsätze aufgrund von Glatteis wie an einem normalen Wintertag, 70 Prozent der Verletzten wurden in Graz versorgt; meist sind Brüche oder Verstauchungen zu behandeln. Im UKH Graz wurde aufgrund des Andrangs sogar das Personal aufgestockt.

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