Harnoncourts wollen Baujuwel sanieren

Die Heiligen-Geist-Kapelle in Bruck an der Mur gilt als Juwel der Gotik. Schon seit Jahren setzt sich die Familie Harnoncourt für deren Restaurierung ein. Nun wurde ein Architekturbüro mit der Renovation um 1,5 Millionen Euro beauftragt.

Seit 2011 setzt sich die Familie Harnoncourt - darunter Dirigent Nikolaus und allen voran Theologe Philipp Harnoncourt - für die Erhaltung des spätgotischen Baujuwels in Bruck an der Mur ein. Sechs Planungsbüros waren zu einem Architektur- und Kunstwettbewerb zur Restaurierung der seit 1794 profanierten spätgotischen Kapelle im Süden der Stadt geladen.

Sponsoren und öffentliche Hand teilen Kosten

Als Gewinner ging das Trofaiacher Architektenbüro hervor, das nun den ursprünglichen Charakter des Baus so gut wie möglich erhalten soll; weiters sollen die fehlenden Elemente wie das Dach, Türen, Fenster und der Fußboden ergänzt und das Umfeld der Kapelle gestaltet werden. Die Kosten für die Restaurierung werden auf rund 1,5 Mio. Euro geschätzt; sie sollen zu einem Drittel von der öffentlichen Hand (Bund, Land, Stadt) und zu zwei Dritteln von Sponsoren kommen.

Heiligen Geist Kapelle in Bruck an der Mur vor Restaurierung

APA/Stadt Bruck/Mur

Die dreieckige Kapelle hat drei Türen, drei Fenster und dürfte früher auch drei Altäre gehabt haben.

Nutzung noch offen

Laut dem Obmann des Fördervereins zur Restaurierung der Heiligen-Geist-Kapelle, Philipp Harnoncourt, soll das Projekt bereits 2015 abgeschlossen sein. Begonnen werde im Frühjahr mit dem Dach der Kapelle. Die genaue künftige Nutzung ist derzeit noch offen. Das Gebäude befindet sich seit 1955 im Eigentum der Stadt und steht seit 1999 leer.

Die Zahl Drei als wichtigster Baustein

Die architektonische Gestalt der Kapelle ist laut Experten außergewöhnlich: Der Grundriss ist ein gleichseitiges Dreieck mit abgeschrägten Ecken, das Gebäude hatte drei gleichrangige Portale und darüber ebenso gleich große Fenster. Im Inneren befanden sich ursprünglich drei kleine Altäre, die jedoch im Zuge der Profanierung entfernt wurden.

„Einen solchen Bau gibt es nirgends in Europa, vielleicht sogar in der ganzen Welt nicht“, so Harnoncourt über das Gebäude. Bereits 2013 hat der Obmann einen 100-seitigen Text-Bild-Band zur Kapelle herausgegeben - der Erlös des Buches soll ebenfalls zur Finanzierung der Renovierung beitragen.

Links: