Post-Gewerkschaft gegen weiteren Jobabbau

Die Post will österreichweit weiterhin Stellen reduzieren. In der Steiermark sei kein weiterer Spielraum dafür vorhanden, sagen hiesige Gewerkschafter - sie fordern sogar, künftig wieder mehr Mitarbeiter aufzunehmen.

Innerhalb der vergangenen fünf Jahre wurden bei der Post bereits rund 2.400 Stellen abgebaut, heuer und 2015 sollen es wieder 200 bis 400 sein - das kündigte Post-Chef Georg Pölzl in einem Interview mit der Zeitung „Kurier“ an. Erreichen will man das, indem man Stellen etwa nach Pensionierungen nicht mehr nachbesetzt.

Bereits Probleme bei Urlaub oder Grippewelle

Schon vor Weihnachten machte die Post-Gewerkschaft darauf aufmerksam, dass der Druck auf die Mitarbeiter durch den Stellenabbau steige - mehr dazu in Gewerkschaft will Hacklerregelung für Postler (11.12.2013).

Gewerkschafter Andreas Rindler hält einen weiteren Stellenabbau in der Steiermark sogar für unmöglich: „Ich glaube, dass kein Spielraum für das Unternehmen mehr da ist. Wir sehen aufgrund der Einsätze, wie viele Stunden unsere Mitarbeiter arbeiten, und da ist nichts mehr drinnen", so Rindler, „wir diskutieren bei der ganzen Zustellbasis oft nur mehr um Stunden und nicht mehr um Arbeitsplätze.“ Im Raum Graz sei die Abdeckung besonders in Urlaubszeiten oder bei einer Grippewelle bereits jetzt oft grenzwertig.

Teure Überstunden nehmen zu

Durch die elektronischen Geräte der Mitarbeiter sei die Echtzeit-Arbeitszeit nachvollziehbar - laut diesen Aufzeichnungen habe es im vergangenen Jahr ein dickes Plus an Mehrstunden bei den Mitarbeitern gegeben. Die Postgewerkschaftler fordern daher nun nicht nur, den Personalabbau zu stoppen, sondern wieder mehr Personal aufzunehmen, denn es sei billiger, mehr Personal zu haben, als Überstunden eineinhalb Mal zu bezahlen.

Mehr Arbeit durch steigendes Paketgeschäft

Dass es durch die Reduktion der Briefsendungen insgesamt weniger Arbeit für die Zusteller gibt, glaubt Rindler nicht: „Meiner Meinung nach ist es so, dass die Pakete mehr zunehmen, als das Briefgeschäft einbricht.“ Die Rede ist von einem Rückgang bei den Briefen im einstelligen Prozentbereich und einem Zuwachs bei den Paketen um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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