Zehn Jahre zweiröhriger Plabutschtunnel

Seit zehn Jahren ist der Plabutschtunnel zweiröhrig und entlastet den Verkehr in der Landeshauptstadt. 40.000 Fahrzeuge fahren an Spitzentagen durch beide Röhren. Der Plabutschtunnel ist der zweitlängste zweiröhrige Straßentunnel Europas.

In Graz gebe es ohne Plabutschtunnel wohl einen Dauerstau, meint Asfinag-Geschäftsführer Rainer Kienreich. Seit Jänner 2004 ist die zehn Kilometer lange unterirdische Stadtumfahrung zweiröhrig im Richtungsverkehr zu befahren. Pro Jahr rollen etwa 13 Millionen Fahrzeuge durch beide Röhren.

Volksbefragung zu Tunnel

Erste Überlegungen zu einer Graz-Umfahrung gab es bereits ab 1967. Die so genannte „Eggenberger Trasse“ führte 1973 sogar dazu, dass der damalige Bürgermeister Gustav Scherbaum, der diese Trasse befürwortete, nach einem Volksbegehren und Demonstrationen die Wahl verlor. Eine Volksbefragung über drei Varianten gab es 1975. Der damalige Verkehrslandesrat und spätere Landeshauptmann Josef Krainer sprach sich für die Tunnelvariante bis Webling aus – wie auch knapp 62 Prozent der Grazer.

Tunneleinfahrt

Asfinag

Einfahrt Oströhre des Plabutschtunnels

Eröffnung im Jänner 2014

Der Plabutschtunnel wurde 1975 vom Ministerium genehmigt, der Baubeginn für 1976 festgelegt. 1977 erfolgte der Stollenanschlag für den Sondierstollen, im Jänner 1978 war der Baubeginn für diesen Stollen, der Durchbruch gelang 1982. 1983 erfolgte die Vergabe an die Baufirma für den gesamten Tunnel. Die Eröffnung war bereits am 27. Juni 1987. 1999 fand der Spatenstich für die zweite Röhre statt, die Eröffnung war im Jänner 2004.

Einer der sichersten Tunnel Europas

Schon die erste Tunnelröhre sorgte für eine entsprechende Entlastung des Stadtgebiets. Damals bei der Inbetriebnahme der Oströhre im Jahr 1987 waren es etwa 20.000 Fahrzeuge, welche die Umfahrung durch den Berg nutzten. Heute sind es nahezu doppelt so viele. Mit dem Bau der zweiten Tunnelröhre und der technischen Nachrüstung wurde der Plabutschtunnel auch zu einem der sichersten Straßentunnels Europas, so die Asfinag.

88 Notrufnischen, 184 Feuerlöschnischen und 18 Pannenbuchten wurden umgesetzt. Dazu kommen noch vier befahrbare Fluchtwege, 14 begehbare Fluchtwege und zwei Notzufahrten. Seit Oktober 2011 wird der Plabutschtunnel auch durch eine Section Control-Anlage überwacht, um im stark befahrenen Tunnel die Geschwindigkeit zu harmonisieren und die Unfallgefahr zu senken.

Section Control seit drei Jahren

2008 gab es noch 28 Unfälle, in die insgesamt 50 Fahrzeuge verwickelt waren und die zwei Todesopfer sowie fünf Verletzte forderten. 2011 waren es noch 19 Unfälle mit 31 beteiligten Fahrzeugen (ein Todesopfer, fünf Verletzte), 2012 nur noch zwölf Unfälle ohne Verletzte, im Vorjahr gab es gar nur noch sieben Unfälle (mit einer verletzten Person). „Die Section Control war von uns ja als zusätzliche Verkehrssicherheits-Maßnahme geplant, und hat genau das gebracht, was wir uns gewünscht haben – weniger Unfälle, weniger Verletzte“, zeigt sich Kienreich über den Erfolg erfreut.

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