Immobilienpreise in Graz im Höhenflug

Wer in Graz eine Wohnung kaufen will, muss tief in die Tasche greifen: Im Schnitt kostet eine Wohnung mehr als 220.000 Euro. Bei den Neubauten ist laut Experten preislich der Zenit erreicht, nun ziehen auch die Preise der Gebrauchtimmobilien an.

Innerhalb von acht Jahren stieg der Kaufpreis für eine Wohnung in Graz um 42 Prozent, der Mietpreis um 32 Prozent an: Durchschnittlich kostet eine 77 Quadratmeter große Wohnung mit drei Zimmer in der steirischen Landeshauptstadt 224.000 Euro.

Viele Vorsorgewohnungen

Für den Geschäftsführer der Raiffeisen-Bauträger Gmbh, Nikolaus Lallitsch, hat der Grazer Immobilienmarkt bei Neubauwohnungen das Preishochplateau erreicht. Der Grund für die hohen Preise in der Vergangenheit ist, dass in den vergangenen Jahren viele in Vorsorgewohnungen investiert haben. „Jetzt ist die Kaufkraft soweit erschöpft, dass die Kaufinteressenten die sehr hohen Kaufpreise nicht mehr so bezahlen können, wie das teilweise von den Verkäufern erhofft wird“, so Lallitsch.

Gebrauchtwohnungen sollen teurer werden

Lallitsch rechnet damit, dass die Preise für Neubauwohnungen die nächsten zwei Jahre auf diesem Niveau bleiben werden. Anders sieht es bei Gebrauchtwohnungen aus - die sollen laut Lallitsch teurer werden: „Es wurden in den letzten Jahren ganz wenige Gebrauchtwohnungen auf den Markt gebracht, weil die Eigentümer gehofft haben, dass die Preise weiter steigen werden, also haben nur jene verkauft, die wirklich verkaufen mussten“. Da bei den Immobilienpreisen nun der Zenit erreicht ist, werden künftig also viele ihre Gebrauchtwohnung auf den Markt werfen.

Viele Penthouse-Wohnungen finden keinen Käufer

Insgesamt stehen in Graz derzeit 1928 Neu- und Gebrauchtwohnungen zum Verkauf, auf jenen, die sich im Höchstpreissegment bewegen, bleiben die Verkäufer aber sitzen, sagt Nikolaus Lallitsch: „Augenfällig ist, dass etwa 120 Penthouse-Wohnungen in Graz derzeit auf Käufersuche sind, das sind natürlich die Wohnträume der Steirer.“

Mit 1. April werden österreichweit auch die Richtwerte für Mietpreise wertangepasst - damit steigen die Mieten weiter. Die Verteuerung liegt im Bundesländerschnitt bei rund 4,6 Prozent, wie der „Standard“ berichtet. Die Kategoriemieten verteuern sich um mehr als fünf Prozent - mehr dazu in Altbaumietpreise steigen Anfang April (news.ORF.at)