Graz: Fliegerbombe entschärft

Nach dem Fund einer Fliegerbombe nahe dem Grazer Hauptbahnhof, großräumiger Evakuierung und Einstellung des öffentlichen Verkehrs gab es Montagnachmittag Entwarnung: Die Bombe konnte erfolgreich entschärft werden.

Den Einsatzkräften gelang es, die 250 Kilogramm schwere und etwa einen Meter lange Fliegerbombe, die ein Bauarbeiter am Vormittag in der Grazer Niesenbergergasse gefunden hatte, nach mehreren Stunden Arbeit zu entschärfen.

Fliegerbombe

Polizei

Die Experten des Entminungsdienstes waren von einem Einsatz aus Niederösterreich in die steirische Landeshauptstadt geeilt. Mehrere Stunden war nicht klar, ob die Bombe englischen Fabrikats entschärft werden könne oder eine Sprengung notwendig sei. In diesem Fall hätte man im Umkreis von einem Kilometer evakuieren müssen.

Straßensperre Bahnhofgürtel

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Laut Sicherheitsinspektor Fritz Grundnig war der Grund für die lange Dauer der Operation „dass die Experten erst mit der Untersuchung anfangen konnten, nachdem für genügend Sicherheit gesorgt war. Erst musste großräumig abgesperrt und evakuiert werden“.

Evakuierung Polizei

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Im Umkreis von 400 Metern mussten zahlreiche Bewohner ihre Wohnungen räumen

Gegen 17.00 wurde schließlich Entwarnung gegeben. Die Bombe wurde an einen sicheren Ort transportiert um dort gesprengt zu werden, Straßensperren und Wohnungssperren wurden aufgehoben.

Baustelle Niesenbergergasse

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Auf dieser Baustelle in der Niesenbergergasse wurde die Fliegerbombe gegen 10.00 Uhr entdeckt

Mehr als 580 Verdachtspunkte

Funde von Kriegsrelikten sind in Graz alles andere als eine Seltenheit: Während des Zweiten Weltkrieges wurden rund 17.000 Bomben bei Luftangriffen über Graz abgeworfen. Im Bombenkataster der Stadt sind mehr als 580 Verdachtspunkte vermerkt, das heißt, dass sich dort Bomben-Blindgänger oder auch scharfe Bomben befinden könnten. Experten gehen von 20 bis 30 Bomben im Erdreich aus, die noch scharf sein könnten. Den bisher größten Einsatz gab es im März 2011. Am Hauptbahnhof musste eine 250-Kilo-Bombe gesprengt werden. Dabei entstand ein Sachschaden von mindestens 700.000 Euro.