Gastronomie an der Spitze der Insolvenzen

Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Betriebe auf der Aflenzer Bürgeralm ist die Gastronomie-Branche an die Spitze der Konkurse in der Steiermark gerückt. Auch die Alpl-Lifte und die Grazer Salz & Pfeffer GmbH sind zahlungsunfähig.

Die Insolvenz der Burggraber Alpl-Lifte war nach Dienstnehmern in der Steiermark die drittgrößte Insolvenz im ersten Quartal - mehr dazu in Zu wenig Schnee: Skiliftbetreiber am Alpl insolvent (11.2.2014) - an zweiter Stelle ein weiterer Gastronomiebetrieb: die Salz & Pfeffer GmbH in Graz – mehr dazu in Pizzazusteller Salz & Pfeffer insolvent (23.1.2014). Vor allem diese beiden Insolvenzen führten dazu, dass der Gastronomie- und Beherbergungsbereich nach den ersten drei Monaten 2014 auf Platz eins der Insolvenzstatistik liegt.

Pizzeria Salz & Pfeffer

herold

Konsumverhalten in stetiger Veränderung

Nach einem Quartal lasse sich noch kein Trend in Richtung mehr Gastronomie-Insolvenzen oder nicht ablesen, so Franz Blantz vom Alpenländischen Kreditorenverband, doch das Konsumverhalten ändere sich stetig. Gründe seien die Arbeitsplatzunsicherheit und die geringen Einkommenszuwächse, was dazu führe, „dass eben der private Konsum rückläufig ist und im Gastronomiebereich eingespart wird“ - wie im Fall von Salz & Pfeffer in Graz.

Pizzeria Salz & Pfeffer

unterkunft-steiermark.at

Zu wenig Schnee, zu hohe Mieten

Die Insolvenz der Bruggraber Alpl Lifte und Skihütten GmbH sei auf die schlechte Wintersaison zurückzuführen: „Es zeigt sich eben auch dort, dass in den schneearmen Gebieten der Wintertourismus zwangsläufig rückläufig war und die Touristen dementsprechend ausgeblieben sind.“ Auch die Mieten seien zu hoch und das Geld für einen erfolgreichen Betrieb immer schwerer zu erwirtschaften, so Blantz.

Gastronomie „kein Heilmittel“

Von einem Geldproblem spricht auch Karl Wratschko, Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer: „Wenn ich mir die Haubengastronomie in Graz anschaue, das Restaurant Carl hat schwer darunter gelitten; schaut man in die Südsteiermark - es kämpft ein jeder; und in der Obersteiermark war es die Wintersaison. Tatsache ist, dass nicht mehr Geld da ist. Viele glauben, in der Gastronomie ein Heilmittel zu finden, dorthin flüchten und ihren Erwerb schaffen zu können. In Wahrheit ist es aber nur eine Umverteilung.“

Betriebe „in der Sackgasse“

Ideen gebe es viele, so Wratschko, doch die meisten Konzepte würden nicht greifen. Für die Betriebe sei es eine Sackgasse, denn Betriebskosten und Lohnkosten seien enorm hoch und für viele langfristig nicht zu stemmen.

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