Steirisches Bruchholz bleibt liegen

In den steirischen Wäldern sind im Februar viele Bäume durch den schweren Eisregen geschädigt worden. Doch das entstandene Schadholz findet keine Abnehmer - man kauft lieber billiger aus Slowenien.

Rund 5 Millionen Festmeter Holz werden jedes Jahr in der Steiermark geerntet. In Slowenien wurde Schätzungen zufolge dieselbe Menge allein durch die Eisregenfälle Anfang Februar zerstört - mehr dazu auch in Rekordschäden für ÖBB nach Februar-Eisregen. Nun wird dieses Holz zu Dumpingpreisen auch in die Steiermark verkauft. In den heimischen Wäldern bleibt es deshalb liegen, verrottet und begünstigt die Entwicklung des Borkenkäfers.

Dumpingpreispolitik sehr kritisch

Die Landwirtschaftskammer sucht nun neue Wege der Vermarktung und appelliert an die Industrie, nicht auf die steirischen Holzerzeuger zu vergessen. Stefan Zwettler, Leiter der Forstabteilung in der Landwirtschaftskammer: „Für die Waldbesitzer ist das natürlich immer eine sehr kritische Situation, weil hier Dumpingpreispolitik betrieben wird. Wir kennen das damals aus der Zeit Windwurf ‚Paula‘“.

Bruchholz fördert Entwicklung des Borkenkäfers

Besonders groß ist die Sorge der Holzerzeuger in Hinblick auf den schädlichen Borkenkäfer. Dieser fliegt aufgrund der milden Temperaturen bereits. Aus Gründen der Waldhygiene sollte das Holz möglichst schnell aus dem Wald geschafft werden. Doch aufgrund des billigen Holzes aus Slowenien findet das steirische viel zu wenig Absatz.

Auch Zellstoff Pöls AG ein Problem

Laut Zwettler ist ein weiterer Grund für die Schwierigkeiten die Explosion des Laugenkessels im Zellstoffwerk Pöls vor einigen Wochen - mehr dazu in Zellstoff Pöls AG: Hohe Einbußen nach Explosion (10.4.2014). „Das bedeutet für uns, dass wir dorthin pro Monat um 80.000 Festmeter weniger liefern können. Und ein zweiter Punkt, dass einige unserer Abnehmerwerke geschlossen haben“. Wie zum Beispiel ein großes Sägewerk in Sollenau (Niederösterreich).

Zellstoff Pöls AG

Zellstoff Pöls AG

Von den Einbußen der Zellstoff Pöls AG ist auch die Forstwirtschaft betroffen

Nun müsse man sich überlegen, wie und wo man das steirische Holz neu vermarken kann. Doch das könnte längerfristig vor allem die Transportkosten stark in die Höhe treiben.

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