Deutlich spürbare Erdbeben in der Obersteiermark

Im Mürztal haben sich am Donnerstagnachmittag binnen kurzer Zeit gleich zwei Erdbeben ereignet. Die Erdstöße hatten die Stärke 3,4 und 4,0 auf der Richterskala und waren in weiten Teilen der Steiermark zu spüren.

Beide Erdbeben hatten ihr Epizentrum bei Kindberg im Mürztal. Das erste mit einer Stärke von 3,4 ereignete sich um 16.55 Uhr, das zweite noch etwas stärkere (4,0) nur vier Minuten später. Ein Nachbeben mit der Stärke 2,0 um 21.46 Uhr fiel vergleichsweise schwach aus.

Beben dieser Stärke nur alle zehn Jahre

Laut der Landeswarnzentrale werden Erdstöße mit der Stärke 4,0 in der Steiermark nur alle zehn Jahre verzeichnet, und es können dabei auch leichte Gebäudeschäden auftreten, wie zum Beispiel Haarrisse im Verputz. Beim Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik gingen tatsächlich auch vier Schadensmeldungen ein, diese müssen aber erst überprüft werden, ob sie tatsächlich mit dem Beben in Zusammenhang stehen.

Auswirkungen auf Gebäude haben Beben meist erst ab einer Stärke 6.

Rund 700 Wahrnehmungsberichte

Die beiden Erdbeben waren in weiten Teilen der Steiermark spürbar, teilweise bis nach Graz und sogar bis in den Wiener Raum. Innerhalb der ersten Stunde gingen daher bei der steirischen Landeswarnzentrale und beim ZAMG-Erdbebendienst rund 300 Wahrnehmungsberichte, bis Freitagfrüh waren es insgesamt rund 700. Um weitere Berichte wird mittels Onlinebericht gebeten.

Bebenanfällige Mur-Mürz-Furche

Laut Experten muss man in der Mur-Mürz Furche übrigens immer wieder mit Beben rechnen- denn dort treffen die afrikanische und die europäische Platte aufeinander. Eine Verschiebung dieser Platten und dem damit zusammenhängenden Spannungsaufbau kann sich in deutlich spürbaren Erderschütterungen entladen.

Die letzten beiden Beben in der Steiermark wurden im Februar und März dieses Jahres bei Hartberg in der Oststeiermark und bei Judenburg im Murtal verzeichnet. Beide sind mit den Stärken 2,8 bzw. 2,3 aber vergleichsweise schwach ausgefallen.

Das stärkste steirische Erdbeben, von dem es Aufzeichnungen gibt, liegt rund 800 Jahre zurück. Im Jahr 1201 soll es in der Nähe von Murau Erschütterungen gegeben haben, bei denen Burgen und Schlösser eingestürzt sind.

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