Murau ist erste CO2-neutrale Brauerei Europas
Das einzige Erdöl, das die Brauerei Murau ab sofort verbraucht, ist der Treibstoff für die Bier-Lkws, sagt Josef Rieberer, Geschäftsführer der Brauerei Murau. Mit Hilfe neuester Brauereitechnologie wird Bier nun umweltfreundlich gebraut: „Wir können den gesamten Brauprozess, Reinigungsprozess, Sudprozess mit nachhaltiger, also mit Bioenergie abwickeln“, so Rieberer.
Stadtgemeinde Murau
Die Umrüstung kostete 2,2 Mio. Euro
„Energie wächst fast zum Fenster rein“
Bisher verbrauchte die Brauerei Murau jährlich rund 700.000 Liter Heizöl: „Das fällt jetzt weg, weil die Energie von einem Heizkraftwerk der Stadtwerke Murau - direkt in der Stadt Murau - kommt. Die Energie wächst uns ja fast zum Fenster herein, und die nutzen wir jetzt innerhalb unserer Region selbst und können damit diese Prozessenergie erzeugen, die wir für die Bierherstellung brauchen.“
Industrietourismus in Sachen Bier
Früher war energieineffizienter Heißdampf notwendig, um die Sudkessel zu beheizen - in der Brauerei Murau kommen ab sofort neue Niedrigtemperatur-Technologien zum Einsatz. Das weckt weltweites Interesse, erzählt Rieberer: „Es ist hochinteressant - es bahnt sich sozusagen im oberen Murtal ein Industrietourismus an: Englische Brauereien, norwegische Brauereien und sogar eine große Brauerei aus China hat sich schon akkreditiert, die sich diese Technik ansehen will.“
Dreieinhalb Jahre wurde an dem Projekt gearbeitet, die Kosten für die Umrüstung betrugen rund 2,2 Millionen Euro, „aber so was kann man nicht ganz klar runterrechnen, sondern da geht es viel mehr um einen regionalen Auftrag, um eine energiepolitische Einstellung, die der Betrieb hat.“
Die 1495 gegründete Brauerei ist seit 1910 Genossenschaftsbrauerei und erwirtschaftet mit 180 Mitarbeitern einen zuletzt gleichbleibenden Umsatz von 35 Mio. Euro. Der Jahresausstoß an Bier beträgt rund 280.000 Hektoliter.