EU-Wahl: Forschung bangt um Fördergelder

In der vergangenen Förderperiode hat die Steiermark aus Brüssel 135 Millionen Euro für Wissenschaft und Forschung erhalten und liegt damit im europäischen Spitzenfeld. In der kommenden Periode könnte es allerdings Probleme geben.

Die Steiermark hat im Bereich Forschung und Entwicklung die Nase vorn - nicht zuletzt wegen der großen Summe an EU-Fördergeldern, so Franz Prettenthaler von Joanneum Research: „Laut einer aktuellen Studie hat die Steiermark in der vergangenen Periode 135 Millionen Euro direkt aus Brüssel abholen können, und das nur für Wissenschaft und Forschung - das ist ein Spitzenplatz in Europa. Mit einer Forschungsquote von 4,7 Prozent sind wir hier sehr weit vorne, und besonders aktiv sind da die Institutionen Med-Uni Graz, TU Graz und Joanneum Research“.

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Med-Uni: Projekt mit 16 Ländern

Die Grazer Med-Uni arbeitet derzeit als einziger österreichischer Partner an einem bis 2018 angesetzten EU-Projekt zur Früherkennung von Ablagerungen in Blutgefäßen, um dadurch Herzinfarkte oder Schlaganfälle verhindern zu können. 16 Länder beteiligen sich daran, die Kosten - insgesamt 13 Millionen Euro – werden von der EU finanziert.

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Laut Projektleiter Harald Mangge ist es möglich, mit Nanotechnologie Verstopfungen der Blutgefäße sichtbar zu machen - beispielsweise mittels Magnetresonanz. "Das ist für den Forscher eine ganz tolle Herausforderung, weil man so viele unterschiedliche Nationen und Länder, die sich hier mit Know-how beteiligen, zum Partner hat und es ist auch für die Weiterentwicklung der Forschung am Standort ganz wichtig, weil natürlich Mittel aus der EU fließen und hier für die Forschung bereitgestellt werden.“

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Harald Mangge

IV sieht Probleme für die Zukunft

Die Med-Uni ist nur eine von vielen Firmen, die in der Steiermark EU-Fördermittel bekommen. Thomas Krautzer, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung, sieht allerdings für die neue Förderperiode von 2014 bis 2020 zwei Probleme.

„Für die kleineren und mittleren Unternehmungen wird die Förderbürokratie - und die ist zum Großteil auch österreichisch hausgemacht - zu hoch, die werden sich hier schwer beteiligen können. Und bei den großen Unternehmen, das geht eher von der EU aus, wird das alte System - die Leitbetriebe gehen voran und ziehen die kleineren nach - so nicht mehr möglich sein“, so Krautzer.

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Thomas Krautzer

Der Fördertopf für die Forschung ist mit insgesamt 80 Milliarden Euro gefüllt - Österreich will davon 1,5 Milliarden holen.

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