Zu viel Holz führt zu Absatzproblemen

Durch tausende Festmeter an Schadholz durch Schnee, Wind und Eis gibt es zu viel Holz am Markt. Das sorgt bei den Forstbetrieben für Absatzprobleme und wirkt sich auch negativ auf den Holzpreis aus. Eine Task-Force soll eine Holzkrise verhindern.

Holz, Holztriste

ORF

Derzeit ist zu viel Holz am Markt

Ende November des vergangenen Jahres haben große Nass-Schneemengen verbunden mit Starkwind vor allem im südlichen Murtal tausende Hektar Wald stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Februar hat der Eisregen in den Bezirken Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark tausende Bäume geknickt. Eine Kesselexplosion in der Zellstoff Pöls AG hat dazu geführt, dass der Ankauf von Industrieholz um die Hälfte reduziert werden musste – mehr dazu in Zellstoff Pöls AG: Hohe Einbußen nach Explosion (10.4.2014) und Gefahr in den Wäldern heuer besonders groß (5.5.2014) und Steirisches Bruchholz bleibt liegen (14.4.2014).

1,3 Millionen Festmeter weniger abgesetzt

Pleiten verschiedener holzverarbeitender Industriebetriebe in Salzburg, Niederösterreich und der Steiermark sowie eine bevorstehende Revision im Zellstoffwerk in Gratkorn werden laut Stefan Zwettler, Forstdirektor der Landwirtschaftskammer Steiermark, dazu führen, dass in Summe bis Juni des kommenden Jahres rund 1,3 Millionen Festmeter Holz weniger abgesetzt werden können. Das heißt: Derzeit ist zu viel Holz am Markt.

Landwirtschaftskammer installiert Task-Force Holz

Aus diesem Grund hat die Landwirtschaftskammer eine Task-Force Holz gegründet. „Wir sind daran, auch mit den Vertretern der Industrie, mit Vertretern der Politik, ein Konzept zu entwickeln, um alle Partner, die jetzt in dieser Wertschöpfungskette vertreten sind, hier zusammenzubringen, dass wir dieses Holz jetzt so schnell wie möglich aus dem Wald bringen.“

Holzpreis könnte sinken

Da die Sägewerkbesitzer zurzeit weniger Holz einkaufen, müssen Außenlager in der Größenordnung von rund 150.000 Festmeter errichtet werden, in denen das Holz zwischengelagert wird. Zwettler appelliert an alle Waldbesitzer, nur Schadholz aufzuarbeiten: „Primär ist es jetzt Waldhygiene, das heißt, wir müssen schauen, dass Bestände, die von Käfern befallen sind, auch entsprechend geerntet werden, dass die befallenen Bäume herauskommen.“

Einige Sägewerkbesitzer haben aber trotzdem bereits anklingen lassen, dass der Holzpreis demnächst um bis zu drei Euro pro Festmeter sinken könnte.

Link: