EU-Wahl: Experten über „Teuro“ uneinig

Eines der wichtigsten Themen zur EU-Wahl am 25. Mai ist die gemeinsame Währung: Der Euro ist seit mehr als zwölf Jahren offizielles Zahlungsmittel und wird von vielen gern „Teuro“ genannt - Experten sind da unterschiedlicher Ansicht.

Steigende Preise, nach wir vor kein richtiges Vertrauen in die Währung - Diskussionen um den Euro gibt es immer wieder, auch unter Experten.

„In der Euro-Ära sind die Preise für die Lebensmittel stark gestiegen. Energie, Mieten, Transport, die Gesundheit - das sind die Dinge, um die man nicht herumkommt, das sind Dinge, die die Mittelschicht oder die Ärmeren verstärkt nachfragen oder auch als verstärkten Anteil ihres Einkommens, während Konsumgüter und Luxusgüter durchaus nicht so stark gestiegen sind“, sagt Max Otte, Professor für Betriebswirtschaft an der Uni Graz.

Preise steigen mehr als Löhne

Dass die Löhne wenig erhöht wurden, die Preise für täglich benötigte Güter aber sehr wohl, bestätigt auch Volkswirt Michael Steiner: „Das ist aber nicht auf den Euro zurückzuführen, sondern auf die Inflation, die ist nicht durch den Euro entstanden. Der Euro war ein wichtiger Schritt für eine weitere Integration in die europäische Union, Österreich hat damit mitprofitiert.“

Experten uneinig über Hintergründe

Doch was tun, damit Wenigverdiener und Mittelschicht wieder mehr Geld zur Verfügung haben? „Es geht darum, eine stabile Wirtschaftsentwicklung abzusichern, das heißt, dass vermehrt Leute in den Arbeitsmarkt kommen“, so Steiner.

Eine andere Forderung kommt von Otte: „Wir müssen die Kapitaleinkünfte gleichwertig mit den Arbeitseinkünften besteuern. Es ist ein Witz, dass man für Kapitaleinkünfte einen geringeren Steuersatz bezahlt als für Arbeitseinkünfte“. Die Menschen meinen, sie haben weniger Geld zum Ausgeben. Ob der Euro, die Wirtschaftslage oder die Globalisierung dafür verantwortlich sind - da sind sich die Experten uneinig.

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