Heftige Gewitter sorgten für Überschwemmungen

Heftige Gewitter mit Hagel und Windböen haben Sonntagabend in der Oststeiermark und in Graz für Überschwemmungen und umgestürzte Bäume gesorgt. In Leitersdorf droht ein Wohnhaus einzustürzen, die Schäden in der Landwirtschaft sind groß.

67 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden laut Zentralanstalt für Meteorologie in Hartberg gemessen, auch in Graz waren es 56.

Straßen überflutet, Bäume umgeknickt

Die Feuerwehr musste rund 140 Einsätze abarbeiten, hunderte Kräfte pumpten Keller aus oder sicherten und säuberten Straßen, so Thomas Meier von der Feuerwehr: „Hier waren vor allem die Bereiche rund um Gleisdorf, Hartberg und Teile von Graz-Umgebung betroffen, aber auch in Graz war die Feuerwehren im Einsatz - hier waren es weniger die Überflutungen als vielmehr die umgeknickten Bäume.“

Haus droht einzustürzen

Alleine im Bereich Hartberg waren 400 Feuerwehrleute im Einsatz. In Leitersdorf nahe Bad Waltersdorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) drohte in den frühen Morgenstunden ein renovierter Vierkanthof einzustürzen. Nachdem sich zuerst eine unterspülte Außenmauer um rund einen halben Meter gesenkt hatte, war die Decke eines Schlafzimmers eingebrochen.

Unwetter in der Steiermark

ORF.at

Bahnstrecken verlegt

Die Feistritztalbahn im Bezirk Weiz wurde von einem Baum verlegt, und auch in der Obersteiermark war die Ennstalbahn in Haus nahe Schladming nach einem Murenabgang stundenlang unterbrochen.

Zu diesem Moment befand sich keiner der neun Bewohner im Gefahrenbereich - die meisten waren rund um den Hof mit Sicherungsarbeiten beschäftigt. Die Feuerwehr versucht nun, den Keller mittels Flüssigbeton zu stützen, erklärte Bereichsfeuerwehrkommandant Hans Hönigschnabl.

In Bad Waltersdorf selbst war der Ortsteil rund um die Raiffeisenkasse überschwemmt, so Johann Schuster von der Feuerwehr Bad Waltersdorf: „Der Wasserstand war etwa ein Meter hoch, und auch die Landesstraße 401 war durch das Überlaufen der Safe komplett überschwemmt.“

Millionenschaden in der Landwirtschaft

Vonseiten der Landwirtschaftskammer wurden „enorme Schäden“ bei landwirtschaftlichen Kulturen im Ilz-, Feistritz- und Safental gemeldet. Betroffen waren u.a. Kulturen von Mais, Kürbis, Gemüse wie Chinakohl sowie Baumschulbetriebe. Franz Reisenhofer, betroffener Baumschulbesitzer, schildert: „Es ist schrecklich, es ist alles unter Wasser, und das Wasser rinnt sehr scharf.“

Der erste geschätzte Schaden allein durch Überflutung liegt bei rund 1,5 Millionen Euro, könnte aber noch höher werden, denn durch Erosion betroffen sind Schätzungen zufolge 5.000 bis 7.000 Hektar Ackerkulturen.

Weitere Niederschläge prognostiziert

Die meisten Pegelstände sind wieder rückläufig, einzig die Mur wird ihren Höchststand erst Montagabend erreichen, heißt es von der Landeswarnzentrale. Laut ZAMG kann es am Nachmittag aber wieder zu lokalen Gewittern kommen, in der Nacht wird ein Oberitalientief über der Südsteiermark mit teils gewittrigem Charakter erwartet; für die Nacht auf Freitag werden dann abermals kräftige Niederschläge sowie stürmischer Wind vorhergesagt.

Der Sturm sorgte auch in anderen Bundesländern für viele Feuerwehreinsätze. Während eines Gewitters mit starken Windböen kenterte ein Fischerboot im Kärntner Faaker See. Der Fischer rettete sich auf eine Schwimmplattform und wurde von der Wasserrettung ans Ufer gebracht - mehr dazu in Sturm: Fischer aus Faaker See gerettet (kaernten.ORF.at). Im Burgenland gab es wegen der extrem starken Regenfällen mehr als 30 Feuerwehreinsätze - mehr dazu in Starkregen: Mehr als 30 Feuerwehreinsätze (burgenland.ORF.at).

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