Land Steiermark startet Projekt gegen Wildunfälle

In der Steiermark kommen jährlich 15.000 Wildtiere bei Unfällen ums Leben. Nun startet das Land gemeinsam mit der BOKU Wien ein Wildunfall-Projekt, das von Straßenerhaltungsdienst, Tierschutz und der Jägerschaft unterstützt wird.

Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur in Wien soll die Grundlage einer ökologisch nachhaltigen Lösung erarbeitet werden, sagt Landesjägermeister Heinz Gach: „Meistens kommen jüngere Wildtiere zu Schaden, das wiederum wirft die Strukturen in den Wildtierbeständen zusammen und es kommt Unruhe hinein. Die zweite Seite ist der jagdwirtschaftliche Schaden, da sprechen wir immerhin von 250.000 Euro pro Jahr.“ Rund die Hälfte der 15.000 getöteten Tiere sind Rehe, etwa 2.500 Fasane, und 2.800 Feldhasen.

Im Straßenverkehr getötetes Reh

Arno Burgi/dpa

Österreichweit sterben jährlich 100.000 Wildtiere bei Unfällen auf den Straßen. 140 Personen werden pro Jahr bei Wildunfällen verletzt - oft mit Todesfolge.

Gefährlichste Stellen werden ermittelt

In den kommenden Monaten werden laut dem zuständigen Landesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) die sogenannten Hotspots, also die neuralgischen Wildunfallpunkte der Steiermark, ermittelt: „Das ist einmal der Bereich, den uns die BOKU Wien abdeckt. Aber es geht auch darum, Geräte anzuschaffen wie Reflektoren und Wildwarnsysteme, die auch akustisch Alarm geben“.

Große Erfolge mit Warnsystemen

Im Burgenland oder Niederösterreich konnten unter der Projektleitung der Universität für Bodenkultur in Wien schon große Erfolge erzielt werden, erklärt Wolfgang Steiner: „Wir hatten nur mit optischen Reflektorsystemen - das ist ein Ablenken des Scheinwerferlichts - rund 30 Prozent weniger Rehunfälle als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wenn wir mit Akustik mitgespielt haben, einer relativ teuren Maßnahme, waren es bis zu 60 Prozent“.

Bundesweit jährlich 160 Millionen Euro Schaden

Insgesamt 70.000 Euro investieren das Land Steiermark und die steirische Landesjägerschaft in das Wildunfall-Management-Projekt. Der durch Wildunfälle entstandene Schaden beträgt österreichweit jährlich rund 160 Millionen Euro. Davon verteilen sich rund 2,5 Millionen auf jagdwirtschaftliche Einbußen, rund 149 Millionen auf Sachschaden und weitere rund neun Millionen auf Personenschaden.

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