Abbruch des Kraftwerks Voitsberg verzögert sich

Die Abbrucharbeiten beim Voitsberger Kohlekraftwerk dauern deutlich länger als geplant. Der Grund ist aber ein positiver, denn deutlich mehr Komponenten des Kraftwerks als erwartet finden woanders wieder Verwendung.

Nach dem Kauf des 245.000 Quadratmeter großen Areals durch die Porr AG und der Entscheidung, das Kraftwerk komplett rückzubauen, wollte der Baukonzern das Abbruchmaterial zu 90 Prozent recyceln bzw. noch funktionsfähige Komponenten so gut es geht einer weiteren Verwendung zuführen - mehr dazu in Kohlekraftwerk in Voitsberg wird abgerissen (8.1.2013).

Turbine wird sorgfältig demontiert

Das scheint zu gelingen: Eine Spezialfirma aus Rumänien ist gerade dabei, unter anderem die Turbine von Block III zu demontieren - sie hat erst ein Drittel ihrer Lebensdauer hinter sich und soll in einem anderen Kraftwerk wieder eingebaut werden; wo, will Porr noch nicht bekanntgeben.

Im Gegensatz zum Abriss des Kühlturmes - mehr dazu in ÖDK-Kühlturm in Voitsberg ist Geschichte (15.5.2013) - muss der Abbau allerdings äußerst sorgfältig erfolgen: Alle Teile werden nummeriert, damit sie wieder zusammengesetzt werden können, und das benötige eben Zeit, heißt es bei Porr; man gibt nun den vorläufigen Projektabschluss mit Ende 2015 an.

Abriss des ÖDK-Kühlturms

ORF.at

Bürgermeister wünscht sich Betriebsansiedelungen

Der Voitsberger Bürgermeister Ernst Meixner (SPÖ) hat mit der Verzögerung kein Problem: Hauptsache sei, dass trotzdem schon bald ein großes Wirtschafts- und Industriegebiet zur Verfügung stehe.

Meixner wünscht sich möglichst viele Betriebsansiedelungen: „Interessant wären etliche Klein- und Mittelbetriebe, auch ein Großer wäre natürlich von Vorteil. Unser Wunsch wären möglichst viele Arbeitsplätze, damit wären Einkommen gesichert, und davon profitiert auch die Wirtschaft.“

Die Überlegung, das ehemalige ÖDK-Gelände für den Wohnbau zu nützen, wurde mittlerweile verworfen: „Das war auch ein Ansatz, aber das ist aufgrund der Lage nicht so geeignet. In der Nähe ist die Kainach, und in der Zukunft könnte es Hochwasserprobleme geben“, so Meixner.

Rückbau bis Ende 2015

Man sei bezüglich der Nachnutzung des Geländes mit Porr in ständigem Austausch, sagt der Voitsberger Bürgermeister, der eine Entscheidung noch für dieses Jahr ankündigt, auch wenn der Rückbau des Kraftwerks nach dem neuen Zeitplan nicht schon im Spätsommer 2014, sondern erst Ende 2015 abgeschlossen sein soll.