Milchproduzenten setzen auf Asien

Zum Weltmilchtag am Sonntag informieren die steirischen Milcherzeuger über die Herausforderungen der nächsten Monate: Da 2015 die Milchquote fällt, machen sie sich auf die Suche nach Absatzmärkten und hoffen dabei vor allem auf Asien.

Immer weniger Bauern in der Steiermark - aktuell sind es rund 5.400 - produzieren immer mehr Milch, und mit dem Wegfall der Milchquote mit 31. März 2015 wird noch mehr produziert werden, so der Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer, Franz Titschenbacher. „Es ist insgesamt davon auszugehen, dass in den nächsten vier bis sechs Jahren mit einer Steigerung der Anlieferung von zehn bis 20 Prozent zu rechnen sein wird.“

Kind, das Milch aus einem Glas trinkt, Kuh im Hintergrund

APA / Uta Rademacher

Vor allem in Asien soll künftig noch mehr steirische Milch getrunken werden

Der österreichische Markt ist gesättigt

Wohin aber mit diesem Mehr an Milch, Käse und Co.? Vor allem Asien gilt als Hoffnungsmarkt. „Wenn man sich die Zahlen ansieht, so ist das der asiatische Raum. Allein in China hat sich die Importquote von Milchpulver in den vergangenen drei Jahren fast verdoppelt“, so Titschenbacher. Und Jakob Karner, der Obmann der Obersteirischen Molkerei, ergänzt: „Der österreichische Markt ist gesättigt. Da würden wir die Preise ruinieren, das wollen wir für unsere Bauern nicht.“ Mit einem Milchpreis von etwa 40 Cent pro Kilo seien die Bauern 2013 zufrieden gewesen, jetzt aber gebe es einen Abschwung, sagt Titschenbacher.

Molkereien rüsten auf

Im Ausland wolle man mit gentechnikfreier Bergbauernmilch, mit Tradition, Nischenprodukten und mit Innovation punkten. Molkereien wie Ennstal Milch und Berglandmilch rüsten sich und bauen aus, so Johann Pretterhofer, Vorstand der Berglandmilch: „Wir haben uns in Voitsberg Grundstücke gesichert, damit wir dann, wenn es notwendig ist, ausbauen können. Innovation ist natürlich die tägliche Butter auf das Brot - und wir merken, dass die Konsumenten Multipacks und kleinere Mengen bevorzugen.“

Kaum Änderungen für den Konsumenten

Mehr Milch ab 2015, mehr Konkurrenz europa- wie weltweit. Bedeutet das auch sinkende Preise für die Konsumenten? „Natürlich würden wir uns wünschen, dass der Milchpreis im Verkauf entsprechend angepasst ist. Ich denke aber nicht, dass es da wesentliche Änderungen für den Konsumenten geben wird“, so Pretterhofer. Als Erleichterung für die Bauern fordert die Landwirtschaftskammer von der EU eine Entlastung bei der heuer noch zu zahlenden Zusatzabgabe.

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