Widerstand gegen Flüchtlingslager Vordernberg

Das Schubhaftzentrum Vordernberg steht fast leer, gleichzeitig platzt das Flüchtlingslager Traiskirchen aus allen Nähten. In Traiskirchen fordert man, dass Vordernberg auch Flüchtlinge aufnimmt - in der Obersteiermark regt sich Widerstand.

Das Asyl-Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen ist wieder einmal überbelegt: 1.100 Menschen sind dort untergebracht und damit mehr als doppelt so viele wie zwischen dem Land Niederösterreich und dem Innenministerium vereinbart - mehr dazu in Asyl-Erstaufnahmezentrum überbelegt (noe.ORF.at, 29.5.2014).

Das Anhaltezentrum in Vordernberg wurde für bis zu 200 Schubhäftlinge gebaut, ist von einer Auslastung aber bislang weit entfernt: Nur zehn Personen werden hier derzeit auf ihre Abschiebung vorbereitet - dennoch kommt für den Vordernberger Bürgermeister Walter Hubner (SPÖ) eine Umwidmung in ein Flüchtlingslager nicht in Frage.

„War, ist und wird kein Thema sein“

„Ein Erstaufnahmezentrum war für Vordernberg nie ein Thema, ist kein Thema für Vordernberg und wird auch kein Thema für Vordernberg sein. Außerdem haben wir einen ganz eindeutigen Vertrag mit dem Innenministerium, wo genau festgelegt ist, dass es sich hier um ein Anhaltezentrum handelt, und die ganzen behördlichen Genehmigungsverfahren sind ebenfalls auf ein Anhaltezentrum ausgerichtet“, so Hubner.

„Das Versprechen war klar und deutlich“

Auch Nachbargemeinden wie Trofaiach sind alarmiert - hier heißt es, dass sich ein Flüchtlingslager, wo sich die Bewohner frei bewegen dürften, auf die gesamte Region auswirken würde: „Das Versprechen für unsere Region war ganz klar und deutlich - dass das Anhaltezentrum auf die Einrichtung an sich konzentriert bleibt. Ein neues Projekt, in der Dimension, die jetzt andiskutiert wird, sprengt den Rahmen, und das Versprechen würde klar und deutlich gebrochen werden“, sagt der Trofaiacher Bürgermeister Mario Abl (SPÖ). Laut dem Innenministerium soll das Anhaltezentrum schon bald stärker ausgelastet sein.