Steirische Wirtschaft will Murtalbahn retten

Seit 120 Jahren verbindet die Murtalbahn auf 65 Kilometern Länge den obersteirischen Bezirk Murau mit dem Salzburger Lungau. Nun wurden Maßnahmen zur Sicherung der zweitlängsten Schmalspurbahn Österreichs präsentiert.

Jährlich zählt die Murtalbahn, die zwischen dem obersteirischen Unzmarkt und Tamsweg in Salzburg verkehrt, 600.000 Passagiere. Die Schmalspurbahn kämpft aber mit Problemen: Neben veralteten Fahrzeugen - der älteste Triebwagen stammt aus dem Jahr 1980 - und einem drohenden Bedeutungsverlust durch die Koralmbahn ab 2024 ist die Bahn gegenüber dem Individualverkehr wenig konkurrenzfähig.

Umbau auf Normalspur gefordert

Damit die Murtalbahn nicht auf der Strecke bleibt, fordert die Wirtschaftskammer unter anderem, die 760 mm-Schmalspurbahn auf Normalspur umzustellen, sagt der Regionalstellenobmann der Wirtschaftskammer Steiermark, Norbert Steinwidder: „Um hier einfach einmal eine direkte Durchfahrtsmöglichkeit nach Bruck an der Mur schaffen zu können ohne Umsteigen in Unzmarkt, weil das ja auch bedeuten würde, dass wir dann, wenn 2024 die Koralmbahn kommt, den Anschluss an die baltisch-adriatisch Achse hätten.“

Einbindung des Kreischbergs unbedingt nötig

Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer würden sich rund zwei Drittel der knapp 2.800 Befragten eine bessere Verknüpfung mit den Seitentälern und eine Direktverbindung zwischen Murau und Bruck an der Mur wünschen. Die Spur könnte in mehreren Schritten breiter gemacht werden, so Steinwidder: „Es geht einmal auf jeden Fall um eine breitere Spur von Unzmarkt nach Murau, das ist der erste Schritt. Der zweite muss aber unbedingt die Einbindung des Kreischberges sein.“

Großer Gewinn für Region

Davon würden Wirtschaft und Tourismus in der Region profitieren, ist Steinwidder überzeugt. Mit den Verbesserungen wäre die demografisch und strukturell benachteiligte Region besser erreichbar. Die Kosten für die Attraktivierung der Murtalbahn beziffert Steinwidder mit etwa 70 Millionen Euro - er sieht hier auch Bund und Land gefordert.

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