Großbrand in Altstoffsammelzentrum bei Graz

Wenige Meter neben der Südautobahn (A2) bei der Abfahrt Unterpremstätten hat seit Mittwochabend ein Großbrand des Elektroschrott-Recyclingwerks der Firma Saubermacher die Feuerwehren auf Trab gehalten. Der Schaden ist enorm.

Der Brand sei Mittwochabend gegen 22.00 Uhr - fünf Stunden nach Dienstschluss - ausgebrochen, schilderte Hans Peter Plazovnik, der Produktionsleiter im Werk: „Die hauseigene Brandmeldeanlage hat aber gleich angeschlagen - innerhalb von ein paar Minuten ist die erste Feuerwehr eingetroffen und hat gleich mit den Löscharbeiten angefangen.“

Drei Feuerwehrmänner verletzt

Insgesamt seien mehr als 220 Feuerwehrleute von 17 Feuerwehren mit 37 Fahrzeugen im Einsatz, ebenso der Chemiealarmdienst des Landes Steiermark, die Polizei und das Rote Kreuz, sagte Herbert Buchgraber, Pressebeauftragter der Feuerwehr für den Bezirk Graz-Umgebung: „Wir hatten auch zwei verletzte Kameraden, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins LKH West eingeliefert werden mussten.“ Ein weiterer Feuerwehrmann wurde bei einem Sturz verletzt.

Auch Autobahn gesperrt

Wegen der starken Rauchentwicklung musste auch die Südautobahn - die in diesem Bereich nur rund 70 Meter entfernt verläuft - für rund drei Stunden gesperrt werden.

Weil in der vollautomatischen Anlage Elektronikteile verarbeitet wurden, gab es auch Umweltalarm: „Es bestand aber keine Gefahr für Umwelt und Mensch“, sagte Unternehmenssprecherin Jutta Hackstock-Sabitzer unter Berufung auf Experten der Behörden.

Schwierige Löscharbeiten

Die Löscharbeiten gestalteten sich äußert schwierig, weil es Probleme mit dem Löschwasser gab: „Es gibt in der Umgebung drei oder vier Zisternen, die dann einfach leer waren, und so müssen wir mit großen Tankwagen einen Pendelverkehr herstellen, damit das Wasser für die Löscharbeiten herbeigeschafft werden kann.“ Donnerstagnachmittag konnte schließlich „Brand aus“ gegeben werden.

Anlage weitgehend zerstört

Die Brandursache ist noch unklar, eine Vermutung gehe aber in Richtung Selbstentzündung. Der Schaden ist jedenfalls enorm und dürfte in die Millionen gehen: „Das genaue Schadensausmaß wie auch die Brandursache müssen in den nächsten Tagen noch ermittelt werden, er geht aber in die Millionen“, so Hackstock-Sabitzer. Die 2010 eröffnete und 2012 erweiterte, 6,5 Mio. Euro teure Hightech-Anlage mit einer Jahreskapazität von bis zu 15.000 Tonnen und einer Recyclingquote von 85 Prozent sei jedenfalls weitgehend zerstört worden. Am Standort sind rund 80 Mitarbeiter beschäftigt, davon 20 direkt an der betroffenen Anlage.