Diskussion um Türkisch-Matura

2011 hat Unterrichtsministerin Claudia Schmied erstmals eine Türkisch-Matura angedacht, nun heizt eine Umfrage der Plattform SOS Mitmensch die Diskussion neuerlich an. Vor allem in der Steiermark ist die Zustimmung groß.

Griechisch, Russisch, Tschechisch, Slowenisch oder Polnisch - in all diesen Fremdsprachen kann in Österreich eine Matura abgelegt werden. Türkisch findet sich bis jetzt nicht auf dieser Liste.

Türkisch bereits im Konzept der Uni Graz

Die Uni Graz erarbeitet derzeit mit anderen Hochschulen und den Pädagogischen Hochschulen den gemeinsamen Studienplan für Lehramtsstudien für die Unter- und Oberstufe. Martin Polaschek, Vizerektor der Uni Graz: „Wir haben, weil es auch Interesse des Bildungsministeriums in diese Richtung gibt, gesagt, wir nehmen Türkisch mit in unser Konzept und machen einen Plan, wie das Fach aussehen könnte. Ob es eingeführt wird oder nicht, liegt nicht an uns - die Studienpläne sind vom Ministerium zu genehmigen“.

Großteil der steirischen Direktoren für Türkisch

Ob Türkisch dann auch als Maturafach kommen soll, dazu nehme er nicht Stellung, so Polaschek, das sei nicht seine Aufgabe. Zustimmung zur Türkisch-Matura kommt laut Umfrage von SOS-Mitmensch von den steirischen AHS-Direktoren, sieben wurden befragt: Zwei in Graz sowie die Leiter in Leoben, Hartberg, Judenburg, Stainach und Rein. Nur Judenburg stimmte gegen Türkisch als Maturafach, an allen anderen AHS fand der Vorschlag breite Zustimmung.

Meixner will Diskussion thematisieren

Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner sagt, sie werde die Diskussion auf jeden Fall im Auge behalten und bei der nächsten Schulrätekonferenz thematisieren. Die Nachfrage sei auf jeden Fall gegeben. Sie habe sich heute bei einigen Direktoren von Grazer Gymnasien mit hohem Migrationsanteil erkundigt, die dem Vorschlag positiv gegenüberstehen. Von politischer Seite haben sich ÖVP und vor allem FPÖ bisher vehement gegen Türkisch als Maturafach gewehrt. Aufhorchen ließ dieser Tage die Wiener ÖVP-Bildungssprecherin Isabella Leeb, sie ist dafür.

Lehrpläne werden im Herbst entschieden

14 Sprachen werden derzeit im Lehrplan als zweite lebende Fremdsprache angeboten. Türkisch könnte die 15. Sprache werden. Im Herbst entscheidet das Unterrichtsminsiterium zunächst, welche Lehrpläne genehmigt werden und welche nicht.

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