Raiffeisenfilialen weisen Betrugsvorwurf weiter zurück

Vor vier Monaten ist der Fall der südsteirischen Raiffeisen-Filialen bekanntgeworden, die mutmaßliche dubiose Geschäfte in Kroatien abgewickelt haben sollen. Tausende Schuldner sollen massiv geschädigt worden sein. Die Ermittlungen laufen, die Bank weist die Vorwürfe zurück.

Mehrere steirische Raiffeisenbanken sollen Kunden in Kroatien teils massiv geschädigt haben. Die Wochenzeitung „Falter“ berichtete im Februar von den Fällen. Angeblich seien vorschnell zwangsversteigerte Häuser von Firmen der Raiffeisenbanken gekauft worden - mehr dazu in Schwere Vorwürfe gegen kleine Raiffeisenbanken (11.2.2014).

Ermittlungen laufen seit November des Vorjahres

Seit November des Vorjahres wird ermittelt, so der steirische Chefermittler Günther Kumpitsch vom Landeskriminalamt Steiermark: „Man kann sich das so vorstellen: Auf einem Grundstück liegt eine Hypothek. Wenn der Schuldner nicht zahlen kann, hätte man eigentlich das Pfandrecht, also eine Zwangsversteigerung, geltend gemacht. Inwiefern die Vorgänge jetzt rechtlich bedenklich sind, das vermag ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu beantworten.“

Bank weist Vorwürfe nach wie vor zurück

Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf die Raiffeisenbank St. Stefan im Rosental - weitere könnten folgen. Ein Rechtshilfeansuchen der Staatsanwaltschaft Graz an die kroatischen Behörden läuft. "Derzeit läuft das Verfahren in rechtlicher Hinsicht wegen des Verdachtes des schweren Betruges. Wenn man eine Schadenshöhe von über 50.000 Euro annimmt, dann liegt der Strafrahmen bei ein bis zehn Jahren“, so Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz.

Bei der Raiffeisenlandesbank weist man die Vorwürfe nach wie vor zurück. Man habe bei internen Prüfungen bisher kein Fehlverhalten gegenüber Kunden festgestellt; wohl aber könnte bei den Geschäften das eigene Institut geschädigt worden sein.