Baumafia: Ermittlungen auch in der Steiermark

Die Ermittlungen im Fall der Baumafia führen die Kriminalisten auch in die Steiermark. Einer der mutmaßlichen Täter ist ein Steirer. Sein Fall ist bereits abgeschlossen. In einem ähnlichen Fall wird noch ermittelt, zumindest zehn Firmen sind betroffen.

Fahrzeug der Finanzpolizei

ORF.at/Christian Öser

Finanzpolizei und Bundeskriminalamt haben die Ermittlungsergebnisse am Mittwoch präsentiert

Wie Finanzbehörde und Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wien bekanntgaben, beträgt der Schaden zumindest 140 Millionen Euro. Es geht um Abgabenhinterziehung durch ein Konstrukt an Scheinfirmen. Die mutmaßlichen Täter handelten vorwiegend in Wien – mehr dazu in Baumafia: „Paradefall für Kriminalität“ (wien.ORF.at). Hintermänner sowie angemeldete Arbeiter waren in der Steiermark zu finden - und auch einer der Haupttäter.

Mindestens zehn Scheinfirmen im Visier

Die Kriminalisten beschäftigt aber längst ein anderer Fall, der in der Steiermark angesiedelt und von ähnlich großer Dimension ist, sagt Rudolf Unterköfler vom Bundeskriminalamt, der aber auf die laufenden Ermittlungen verweist: "Wir haben jetzt einen großen ähnlichen Fall auch in der Steiermark, in dem gerade ermittelt wird, aber ich ersuche um Verständnis, dass wir dazu nichts sagen können. Auch hier sind einige Firmen im zweistelligen Bereich tätig gegen die momentan ermittelt wird.“

Firma verschwindet bei ersten Konkursanträgen

Pro Firma dürften auch hier 100 bis 200 Personen involviert gewesen und tausende Personen nur zum Schein bei der Krankenkasse angemeldet worden sein, sagt Unterköfler: "Die werden natürlich sehr wohl bezahlt, bekommen aber nur den Nettolohn. Die Abgaben hätte die Firma zu entrichten, nur die Firma zahlt diese nicht. Die Firma ist wenige Monate bis zu einem halben Jahr am Markt, sobald die ersten Konkursanträge einlangen, verschwindet die Firma wieder.“

Umfangreiche Ermittlungen

Im Konkursfall seien die Firmen dann schwer zu finden, so Unterköfler, zumal sie oft mit gefälschten Dokumenten gegründet werden. Genau das dürfte nun auch den Kriminalisten die Arbeit erschweren. Die Ermittlungen seien umfangreich und dürften laut Bundeskriminalamt frühestens in zwei bis drei abgeschlossen sein.