Schwierige Daumen-Replantation im LKH Graz

Ein 67-jähriger Steirer hatte sich beim Arbeiten den Daumen abgetrennt. Die Replantation des Daumens am LKH-Univ. Klinikum Graz war nun erfolgreich, obwohl die Aussichten für den Finger anfangs gar nicht gut ausgesehen hatten.

Greifen, Halten, Aufheben - ganz alltägliche Vorgänge werden ohne Daumen plötzlich ganz schwer. „Um einen Daumen kämpfen wir immer besonders“, sagt eine der zuständigen Chirurginnen, Dr. Wiedner. „Er ist unglaublich wichtig für den Gegengriff. Ohne Daumen ist die Funktion der Hand beeinträchtigt“, so die Ärztin.

Mann in Krankenbett

Werner Stieber

Dr. Vasilyeva und Dr. Wiedner konnten mit viel Präzision den Daumen erfolgreich wieder annähen.

Anfänglich schlechte Voraussetzungen

Der 67-jährige Gleisdorfer war nur einen kurzen Moment unachtsam, schon passierte der Unfall. Sein Daumen war in der Mitte ganz abgetrennt, große Teile der Haut fehlten und der Mittelhandknochen war ebenfalls gebrochen. Diese Voraussetzungen für eine Replantation des Daumens schienen für die Chirurgie zuerst schlecht zu sein. Wichtige Arterien und Nerven, so vermuteten die Ärzte, wären beschädigt und gar nicht mehr zu retten. Erst im Operationssaal folgte die Entwarnung - eine Daumen-Replantation war möglich, allerdings unter schweren Bedingungen.

Venen mühsam wieder zusammengenäht

Sechs Stunden dauerte der Eingriff, den die Oberärztin Dr. Anna Vasilyeva und Dr. Maria Wiedner, durchführten. Sie nähten dabei die winzigen Gefäße zusammen und den Daumen wieder an die Hand. Eine Präzisionsarbeit, denn die Venen im abgetrennten Finger waren weniger als einen Millimeter dünn.

Der 67-Jährige hatte Glück, die Operation war erfolgreich und auch der Knochenbruch konnte von den Ärztinnen in Ordnung gebracht werden. Außerdem führten die Chirurginnen eine Hauttransplantation vom Unterarm zum wieder angenähten Finger durch. In einer Woche kann dann endgültig Entwarnung für den Daumen gegeben werden. Und auch sein Besitzer hat sich mittlerweile von dem Schock erholt.

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