Steßl will Gastronomie-Lotterie einführen

Dem Staat entgehen jährlich durch nicht ausgestellte Rechnungen Steuereinnahmen in Millionenhöhe. Finanzstaatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) hat einen ungewöhnlichen Vorschlag: Sie will eine Lotterie für ausgestellte Belege einführen.

Durch nicht ausgestellte Rechnungen oder manipulierte Kassen würde dem Staat Steuergeld von 500 Millionen bis zu einer Milliarde Euro entgehen, sagt Finanzstaatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) in der „Kleinen Zeitung“. Sie fordert nun eine generelle Belegpflicht und lässt mit ungewöhnlichen Methode aufhorchen: Für ausgestellte Belege soll es künftig eine Lotterie geben, mit hohen Geld- oder Sachgewinnen.

Ministerin Sonja Steßl

APA / Georg Hochmuth

Steßl will mit einer generellen Belegpflicht und kombinierter Bleg-Lotterie gegen Steuerhinterziehung kämpfen.

Lotterie gegen Steuerhinterziehung

Wirte und Gastronomiebesitzer sehen sich oft mit dem Verdacht konfrontiert, sie würden das eine oder andere Bier, den einen oder anderen Kaffee, ohne Rechnung und am Finanzamt vorbei verkaufen. Dadurch würden, so Finanzstaatsekretärin Sonja Steßl, dem Staat jedes Jahr 500 Millionen bis eine Milliarde Euro entgehen. Dieser Steuerhinterziehung soll nun auf unkonventionelle Weise ein Ende gesetzt werden: In Form einer generellen Belegpflicht, kombiniert mit einer Art Beleg-Lotterie.

Mitmachen kann man, indem man ausgestellte Belege einschickt, die dann an einer Verlosung teilnehmen. Portugal und die Slowakei haben ähnliche Modelle, mit Gewinnen bis zu 10.000 Euro.

Registrierkassenpflicht ausdehnen

Ein weiterer Vorschlag der Staatssekretärin ist die Ausdehnung der Registrierkassenpflicht für Unternehmen mit weniger als 150.000 Euro Umsatz. Dazu Barbara Krenn, Fachgruppenobfrau Gastronomie in der Wirtschaftskammer: „Kontrolliert werden die Gastronomiebetriebe eh sehr wohl. Und bei den kleineren Betrieben muss man sich den Umsatz und den Wareneingang ordentlich anschauen, und dann ist das sowieso kontrolliert.“

Durch die Rechnungs-Lotterie soll die Akzeptanz einer generellen Belegpflicht in der Bevölkerung steigen, so der Plan der Staatsekretärin. Vor allem aber sollen Kunden einen Anreiz haben, vermehrt Rechnungen zu verlangen.